Nächtlich trat ich in das Zimmer,
Wo mein Freund am Schreibtisch stand.
Leuchtend fiel der Lampenschimmer
Auf mein festliches Gewand.
Mahnend legt' ich meine Hände
Auf des Denkers müdes Haupt:
"Ist die Arbeit nicht zu Ende,
Die dich mir so lang' geraubt?"
"Sieh, das Leben geht vorüber,
Ungenossen bleibt die Lust,
Unser Blick wird trüb und trüber,
Ruh dich aus an meiner Brust."
Langsam hob der Freund die Lider,
Sah mich an und sprach kein Wort.
Schauernd zog's durch meine Glieder,
Und still weinend ging ich fort.