Sturm (An Susanne)

Die Stürme sausen
Um unser Haus -
Die Geister brausen,
Wächst Rettung draus.

Die Geister brausen
In mir zur Ruh,
Einst kommt die Stunde,
Da weißt es du -

Läßt mich der tiefe
Sturm dir zur Ruh,
Sanft mich zum Grunde
Heim-Strande zu.
2. XII. 1912
(Band 2 S. 257-258)

Collection: 
1917

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IV

Nur Toren sehen Blitze wahllos zucken.
Des Vorgewitters dumpfe Muße
Erschloß ihm nicht den Sinn. Dann zäumten rot
Goldene Zügel die gehetzten Rosse.
Auch rann der Regen. Sturmdurch schwanken Felsen.

Die Feuer wählen die...

III

Lebendige, du schüttest mir mehr Wunder
Als Stern und Meer. Der Einsame schenkt jenen
Hauch, Hall und Art von seinem Dichttum, deutet
Sie seiner Ahnung nach. Gewand und Klang
Sind sein, wenn sie durch obere Sphäre schreiten:
...

II

Als er
Des Abends hinschritt, deutlicher drängte ihm
Als jemals alles Ding nah. Freudiger staunte er.
Der gelbbetupften Birken Zweige fächelten
Die Luft. Die roten Vogelbeeren prahlten.
Der junge Herbst entstieg dem Boden....

Bei letzter Sonne noch gewohntes Schicksal,
Brachte der erste Stern den Wechsel? Eben
Umstrichen noch von der Luft der staubigen, öden
Steinbrüche, noch der grauen Flächen Lähmung,
Sprühte der Stein jetzt Funken, und erquoll
Ozon...

I
Erwachen
Geliebter, glaubte ich dich nicht verwunden,
Vergessen längst? Und wachst mir wieder auf ...
Hab ich dich nicht wie einst empfunden,
Schlugst du nicht heilig deine Lider auf?

Was läßt du mich...