Strand

O lenken wir hinweg von wellenauen!
Die · wenn auch wild im wollen und mit düsterm rollen
Nur dulden scheuer möwen schwingenschlag
Und stet des keuschen himmels farben schauen.
Wir heuchelten zu lang schon vor dem tag.

Zu weihern grün mit moor und blumenspuren
Wo gras und laub und ranken wirr und uppig schwanken
Und ewger abend einen altar weiht!
Die schwäne  die da aus der buchtung fuhren ·
Geheimnisreich · sind unser brautgeleit.

Die lust entführt uns aus dem fahlen norden:
Wo deine lippen glühen fremde kelche blühen -
Und fliesst dein leib dahin wie blütenschnee
Dann rauschen alle stauden in akkorden
Und werden lorbeer tee und aloe.

Collection: 
1918

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Nach Shelley

Erwach ich aus dem traum von dir
Im ersten süssen schlaf der nacht
So scheinen mir die sterne hell
Und winde wehen sacht.
Erwach ich aus dem traum von dir
So bin ich - Süsse! wie nur ach...

Wenn plötzlich du dem harrenden entschwandest
Wenn deinen süssen anblick ich versäumte
Wenn achtlos du die augen von mir wandest
Der ich den ganzen tag von dir nur träumte
So fasste mich ein schmerzlich wildes grämen
Ja ernster...

In der bergschlucht wo niederschnellt
Der gletscher schmelzendes eis
Da hatte ein blumenelf sein zelt
Im kelch eines edelweiss.

Er lebte in seliger lust dahin
Genährt vom ätherischen trank
Er spielte froh wenn die...

Sei stolzer als die prunkenden pfauen
Sei tückischer als der schlangen brut
Sei launischer als alle frauen
Nichts edel sei an dir und nichts gut:

Warst du es nicht die im jungen herzen
Zuerst die glühende liebe entfacht...

Das trübe leben das mich umschliesst
Füllt meine seele nicht aus
Sie ist ein einsames haus
Um das ein nebelmeer rings sich ergiesst.

Einmal nur wurde sie mächtig belebt
Als von dem himmel ein licht
Brach durch die...