Sie befahl ihm zu sterben

So soll ich denn mein Kind/ in dieser Glut verbrennen/
Die deiner Augen-Blitz in meiner Brust erregt?
Wohl denn/ ich bin bereit in meinen Tod zu rennen/
Weil mir dein schönster Mund es selbsten aufferlegt.
Ja/ ja/ ich sterbe gern in diesen holden Flammen/
Weil sie vom Himmel nur und meiner Göttin stammen.

Laß mich im Sterben doch nur deine Gnad' erlangen/
Und stelle dich zur Grufft mit einen Seufftzer ein/
So will ich meinen Tod mit höchster Lust umfangen/
Und auch im Grabe dir annoch verbunden seyn/
Es soll mein reiner Geist stets um den deinen schweben
Und so werd' ich im Sarg erst recht vergöttert leben.

Nun/ schönste/ fahre wohl/ mein Geist will schon entweichen/
Es lodert Seel' und Leib und steht in voller Glut/
Des Aetna Feuer ist der Brunst nicht zu vergleichen/
Denn was der Blitz gerührt/ lescht nichts als Milch und Blut.
Doch soll ein Phönix einst aus meiner Asche lauffen/
So gib mir deinen Schooß zu meinen Scheiterhauffen.

Collection: 
1702

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