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    Vergib der armen Seele,
    Die sich, wie todesbang,
    Aus schwülem Erdendunkel
    In deinen Himmel schwang.

    Vergib dem armen Herzen,
    Das, wie voll Himmelslust,
    An deine Brust gesunken,
    Wo's seinen Gott gewußt!
    ...

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    Was kommt denn da gegangen
    Im lauen Frühlingswind? -
    O was das blühende Wangen
    Und glühende Augen sind!

    Was kommt denn da gegangen?
    O sag' mir, wer du bist? -
    O was das für ein Wogen
    Reizender Glieder ist! -

    Was...

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    Was soll ich denn verschweigen
    Die Liebe vor der Welt,
    Die wie die Blüth' von Zweigen
    In Liedern niederfällt.

    Was soll ich denn verbergen
    Der Lieder grünen Trieb, -
    Ich wahr' sie nicht in Särgen
    Die liedgewordne Lieb'.
    ...

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    Wenn dein Blick im Abendschein
    Durch den Himmel geht,
    Ist es mir, als wär' es ein
    Inniges Gebet.

    Und wenn so die Seele dein
    Durch den Himmel weht,
    Schließe mich, o Liebchen, ein
    In dein still Gebet!
    ...

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    Das Vöglein sang vom grünen Baum
    Sein Lied der ew'gen Liebe, -
    Da träumten einen süßen Traum
    Die hellen Blüthentriebe.

    Da wiegte sich, vom Grün umlaubt,
    Der Blüthen hell Getriebe
    So lieblich wie dein schönes Haupt
    Im Liede meiner...

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    Wenn oft in trautem Kreise
    Kein Mund ein Wort mehr sprach,
    Da soll ein Engel leise
    Hinfliegen durch's Gemach. -

    O diesen schönen Glauben,
    So blumenhaft erblüht,
    Den möge niemand rauben
    Dem gläubigen Gemüth!

    Ich...

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    Wenn still den Blick ich senke
    Tief in dein Angesicht,
    Weißt du, was oft ich denke?
    Kind, das erräthst du nicht! -

    Da denk' ich oft im Stillen -
    Aus tiefgeheimem Trieb -
    Des Wesens, das entquillen
    Dereinst wird unsrer Lieb'.
    ...

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    Wie freudig auch die Woge fluthet
    Im sonnenlichtverklärten Strom,
    O sieh' nur, wie sie dunkel blutet,
    Wenn glühendroth der Tag verglomm.

    Und wie auch meiner Liebe Gluthen,
    Mit hellen Flammen dich umsprüh'n,
    Es will mir oft das Herz verbluten,...

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    Wie lacht die Flur im Frühlingsschein -
    Die Rosenflammen glühen! -
    Doch möcht' ich keine Rose sein,
    Könnt' ich nicht still am Busen dein
    Mit süßem Duft erblühen.

    Wie flammt der Thau im Morgenlicht,
    Mit freudevollem Blinken! -
    Ich möcht'...

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    Wie selig auch in voller Lieb'
    Man sich umfangen mag,
    Noch keine Lieb' allewig blieb
    Befreit von bösem Tag.

    An solchem Tage zieht es schwül
    Gewitterhaft herum, -
    Die Frag' ist heiß, die Antwort kühl -
    Zuletzt ist alles stumm....