Riesengroße Rosengrüße
sandte ich zum Wiegenfeste
ihr, der einzig Heißgeliebten,
einen Brief dabei erhielt sie,
darin stand: ich liebe Dich,
Hilde, meine holde Hilde!
Hilf mir, Hilde, und erhöre
meine Schwüre, die ich schwöre
Dir, die ich so heiß Dich liebe.
Andern Tages lag die...
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Ewig gleich ging Cleos Leben
eheloser Einsamkeit.
Theo wohnte gleich daneben
mit der Seele, sehnsuchtsweit.
Cleo Theo sehn -
Theo Cleo sehn -
und um beide war's sogleich geschehn.
Weh, o Cleo!
Weh, o Theo!
Beider Herzen bebten bange,
beide träumten heiß... -
Auf den Knien bin ich hierhergekrochen
und suchte mein Herz, ob's nicht zerbrochen
am Fuße eines Baums verdorrt,
zerspalten von eines Blitzes Wucht. -
Ich find' es nicht, das arme Herz.
Es liegt wahrscheinlich anderwärts,
an einem dunkeln, kalten Ort,
wo's keiner sucht - wo's keiner sucht. - -... -
Ich bin ein Pilger, der sein Ziel nicht kennt;
der Feuer sieht, und weiß nicht, wo es brennt;
vor dem die Welt in fremde Sonnen rennt.
Ich bin ein Träumer, den ein Lichtschein narrt;
der in dem Sonnenstrahl nach Golde scharrt;
der das Erwachen flieht, auf das er harrt.
Ich bin ein Stern,... -
Alle Lippen, die ich küßte;
die mich betteten, alle Brüste;
jeder Leib, den ich betastete;
jeder Arm, in dem ich rastete;
jeder Blick, der mich verleitete;
jede Lust, die ich bereitete, -
sollen, will ich in den Himmel hinein,
einst meiner Würdigkeit Zeugnisse sein.
Aber die... -
Durch nahe Bäume wehen Grabesschauer;
so fern dem Lebenslärm wie jene Grüfte,
ruht unser Schritt am Fuß der Kirchhofsmauer, -
trinkt meine Hand den Atem deiner Hüfte.
Mein Mund versinkt im Dufte deiner Haare,
die gleich der Nacht sich auf mein Sehnen neigen.
Ja, lausch nur meiner Liebe, Wunderbare! - -
... -
Doch manchmal weiß ich meine Augen schön,
weiß einen weichen Klang in meiner Stimme.
Dann seh' ich dicht vor meinem Blick die Höh'n,
zu denen ich in seltenen Träumen klimme.
Dann tasten meine Hände, weiß und schlank,
zu Quellen, die aus Schaum und Silber steigen,
und meine Lippen neigen
in heiligem Kusse... -
Nur was Dein ist, kann ich lieben. -
Bleibe Dein! So bist du mein! ...
Wär' ich immer mein geblieben,
wär' ich wohl auch ewig Dein. (S. 115)
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Ich wollt' dein Bett mit einer Rose schmücken,
Ich fand sie nicht.
In ihr sollt meine Reinheit dich beglücken.
Du fandst sie nicht.
Wie oft schon schenkte ich dir Herzensgaben!
Du fandst sie nicht.
Ich hofft', mein Herz sollt' endlich Ruhe haben.
Ich fand sie nicht.... -
Was geht's dich an, ob sich dein Leid in mir
zu tausendfacher, wilder Qual vermehrt?
Genug, daß meine Liebe sich in dir
zu banger Flucht vor zuviel Treu' verkehrt!
Es ist so dumm von mir, du hast ja recht,
dich einzuziehen in meinen Liebesschmerz.
Jedoch mein Wille ist ein fauler Knecht. - -...