• Sie ging. Der Weg war steil, die Landschaft leer
    und wie nach einem Brand.
    Der Boden war zerrissen
    wie von vielen Wunden.
    Ihr Fuß war schwer
    und fand
    mit müdem, ungewissem
    mühseligem Schritt durch das versteinte Land.
    Doch ihre Augen wußten von dem Ziel
    und jeder Zug
    ...

  • Das war nach der Nacht in Gethsemane.
    Du hattest gerungen mit Tod und Weh
    und mit Gottes furchtbar lähmender Kraft.
    Am Morgen hast du dich aufgerafft
    und tratst aus dem Haus, das im Schlummer noch lag
    und sangest ein Lied dem erwachenden Tag.

    Ich hörte die Töne, die näher kamen.
    Dann gingst...

  • Oft, wenn ich sah
    wie schwer du ringst und leidest,
    und wie du zahlst für deine Höh,
    dann quält mich so dein königlich Verschwenden.
    Ich möcht aus deinen Händen
    die Arbeit winden, der du dich vergeudest.

    Verzeih.

    Es heißt ja:
    Als Er Abschied nahm,
    und von...

  • Oft schon traf
    an der schwimmenden Scheide
    von Tag und Schlaf
    mich mit einem Mal
    Erinnern deiner Qual
    und riß mich jäh
    in helles, grelles Weh
    auf, zu dir!
    Dann aber sank ich wieder
    in dämmernd unbewußte Tiefen,
    (die dich nicht mehr empfangen) nieder.
    ...

  • Du hast mir ein für alle Mal
    die Furcht vor eignem Schmerz genommen.
    Weil du sie littest, sei mir jede Qual
    willkommen.

    Und hast mich vor dem Schweren hier
    gefeit.
    Denn alles Leid
    wird mir Brücke zu dir. (S. 54)...

  • Ich will nicht essen.
    Es macht mich schwer.
    Ich will nicht Schlaf. Denn Schlaf ist Vergessen
    und ich will mein Licht
    auch für Stunden nicht
    von mir geben.
    Ich brauche nicht mehr
    als den Schmerz um dich.
    Von dem kann ich leben. (S. 55...

  • Wir streben fort von hier,
    hinauf ins Licht
    und fühlen Gottes Maße allzu schwer
    und allzu groß.
    Dir sind sie dein. Du kommst von dorten her.
    Nur eins erlernst du nicht:
    Schwach sein wie wir.
    Und das zu können, ist auch Menschenlos. (S. 56)...

  • Die Nebel fallen wieder ein
    und lassen mich mit mir allein.
    Mein großer Schmerz wird bleiern schwer.
    Und drückt nur - und erlöst nicht mehr.
    Das er mich hat vergessen gemacht
    in lauterer Glut, die er entfacht, -
    mein Ich ist wieder aufgewacht,
    und tut wie eine Wunde weh -
    und wie ich...

  • Du hast mich erst gelehrt, was Leben ist!
    Ich fror: jetzt stehe ich in Flammen.
    Das Glück, das mir durch dich gegeben ist,
    schlägt wie ein Feuer über mir zusammen.

    Im Glück und Weh der allzu starken Glut
    packt mich die Angst, sie könnte mich verlassen -
    denn meine Hände können sie nicht fassen,...

  • Als ich dich erst erkannt,
    noch ohne dich zu kennen,
    hielt mich die Furcht gebannt,
    ich würde dich nicht halten können.

    Dann, als du zu mir kamst,
    und meinem schwanken Leben
    das du zu eigen nahmst,
    erst Richtung und Gehalt gegeben,

    vergaß ich auf die Nacht, die dich...