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    Wenn aus deinen sanften Blicken
    Wonne für mein Herze fließt,
    Und dein holder Mund Entzücken
    In mein Innerstes ergießt:
    O so tadle nicht die Triebe,
    Die dein Reiz in mir erregt;
    Du verachtest sonst die Liebe,
    Die sich schwer zu rächen pflegt....

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    Wie der Frühling lächelt!
    Wie der junge West
    Den erhitzten Schäfer fächelt,
    In die Busenrose seines Mädchens bläst!
    Wie die Regenbogenschale
    Siebenfarbig glänzt!
    Wie im nahen Thale
    Ein Olympus glänzt!
    Wie der Frühling in dem...

  •   Ein schwäbisches Bauernlied

    Wie wohl ist mir in meinem Sinn!
    Kein Mädel gibt's wie mein's;
    Guck hin, guck her, guck her, guck hin,
    So findst in Schwaben keins....

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    Wilhelmine, o du Holde!
    Die beim ersten Blick entzückt,
    Denn mit seinem reinsten Golde
    Hat der Himmel dich geschmückt.
    Höre - nicht mit Liebesklagen
    Füll' ich dieses Lied dir an;
    Meine Augen mögen sagen,
    Was der Mund nicht stammeln kann....

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    Wo find' ich den Liebling der Seele,
    Den Gott mir zum Manne erkor?
    Ich säng' ihm mit schallender Kehle
    Dies Liedlein so gern in das Ohr!
    O käm' er, wie wollt' ich ihm singen,
    Dem Trauten, so lange umschlingen,
    Bis innig er's fühlte, wie ich,
    ...

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    Als du geboren warst, als Gottes Licht
    Zum ersten Mal dein keusches Aug' geküßt,
    Da mischtest du an deiner Mutter Brust
    Die süße Milch mit Thränen, die dir mehr,
    Als andern Säuglingen entquollen;
    Denn ach! dein Engel stand am Eingang
    In deines Lebens...

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    Amalia reizend wie Cypria war,
    Als sie eine Welle des Meeres gebar.
    Sie schlüpfte aus silbernem Schaume empor,
    Begrüßt von der Götter olympischem Chor.

    Nun stand am Gestade das himmlische Kind,
    Es spielte in goldenen Locken der Wind;
    Und ihren...

  • Vom Hohenasperg, 3. Juni 1783.

    Dich behüte der Engel,
    Den dir Gott zum Führer gab,
    Und spät erst säuseln dich Winde des Himmels
    Hinunter ins Grab.
    An Edens wolkenerbauter Pforte
    Erwart' ich...

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    Die Mädels sind veränderlich,
    Heut so und morgen so;
    Kaum zeigt ein Rosenwölklein sich,
    So sind sie hell und froh!
    Doch morgen?
    Ei, wie geschwind
    Dreht sich der Wind!

    Sobald ein rauhes Lüftlein weht,
    Grämt sich das...

  •   In einer Krankheit 1778.

    Geliebte! Lebe wohl, ich scheide;
    Dein armer Gatte flieht von dir.
    Du warst mein Glück, warst meine Freude;
    Ja, Lebenswonne warst du...