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    Süßer Sänger, willst du mir vertrauen,
    Wo sie wohnt, die dein Gesang erhebt?
    Wo sie wandelt, wo ihr Odem webt,
    Muß Gedeihn und Lust die Flur bethauen.

    Wie? du winkst mir, da hinauf zu schauen,
    Wo der Feiertanz der Sterne schwebt?
    Die im...

  •   Romanze

    Thauig in des Mondscheins Mantel
    Liegt die stille Sommernacht,
    Und ein Ritter reitet singend
    Wiesenplan und Wald entlang.

    Munter zu, mein...

  •   Im Sommer 1791

    Und schmacht' ich so mit allen meinen Sinnen
    Nach deinem süßen, labungsvollen Kuß,
    Und kann nicht Einen Blick von dir gewinnen,
    Nicht Einen Hauch, nicht Einen...

  • Was ist die Liebe? Les't es, zart geschrieben,
    Im Laut des Worts: es ist ein innig Leben;
    Und Leben ein im Leib gefeßelt Streben,
    Ein sinnlich Bild von ewig geist'gen Trieben.

    Der Mensch nur liebt: doch ist sein erstes Lieben
    Der Lieblichkeit des Leibes hingegeben.
    Will sich, als Leibes Gast, der Geist...

  •  
    Wenn fremde Blicke wachsam uns umgeben,
    Und unsre tiefe Sehnsucht, ungestillt,
    Sich in der Heiterkeit Geberde hüllt,
    Und leise kaum den Busen wagt zu heben:

    Dann ist nur eins, o mein geliebtes Leben!
    Was mein Gemüth mit Wonn' und Ahndung füllt:...

  • Wenn gern die Cither deiner Finger Schlägen
    Gehorcht, und Lieder deinem Mund' entgleiten,
    Scheint Wohllaut so mit Schönheit wettzustreiten,
    Daß ich nicht weiß, was mächt'ger kann bewegen.

    Blind wie das Recht, müßt' ich die Stimme wägen,
    Auf daß die Augen nicht das Ohr mißleiten.
    Doch deine Töne locken...

  •  
    Wie reiche Schöne ward euch schönen Armen!
    Nur müßt ihr euch mit anmuthsvollem Regen
    Nicht bloß zur Rede, selbst beredt, bewegen:
    Die Arme sind gemacht, um zu umarmen.

    Verbannt aus eurem Reich, muß ich verarmen;
    Doch wollt ihr mich in enge Bande legen,...

  •   Variationen

    I.
    Wie vergeßlich war die Schöne,
    Als sie 'unvergeßlich' sprach!
    Lieblich klangen diese Töne,
    Hallten mir im Herzen nach.

    ...

  •  
    Liebe denkt in süßen Tönen,
    Denn Gedanken stehn zu fern;
    Nur in Tönen mag sie gern
    Alles, was sie will, verschönen.
    Tieck

    Erste Weise
    Worte sind nur dumpfe Zeichen...

  • [Der Geliebten]

    Bange nicht der Thränen willen,
    Die in Strömen mir entquillen,
    Die ich nicht zu hemmen weiß.
    Nächtlich um den Busen starrte
    Und umsonst auf Sonne harrte
    Aufgebirgt des Grames...