•  Königin Kobold.
    Bündische der Geisterstaaten,
    Nie gesehn und oft errathen,
    Mitternächtlich eingehüllet,
    Daß ihr euren Dienst erfüllet,
    5      Horchet, über Sumpf und Ried
         Ladet euch der Unken Lied.
    Reif zum Lohn und reif zu Strafen
    Seht des Staubes Töchter schlafen:
    Eilt darum auf sichern Wegen
    10 Ernstem Richteramt...

  • Mein wildes Blut hat nun geboten:
    Die Nacht ist gross –
    Hoch vor Gesetz und Sitte steht mein Thron
    Zur Freude mir, den Menschen Hohn.
    Komm her! Du Erdberauschter Sohn,
    Dein Frühling ist mein Schoss!
    Sei namenlos –
    Komm her! Die Nacht ist gross – – – – –...

  • Du wolltest nur im Dunkel mich beglücken
    und mich zum König Deiner Liebe küssen,
    und niemals dürfe ich im Tag Dich kennen
    und niemals Deinen Stand und Namen wissen.
    Blind müsse ich wie einen Traum Dich träumen
    und nur dem Sang der Sinne selig lauschen,
    Dein süßes Fleisch, die Wollust Deiner Glieder,
    des...

  • Ich gieng mit meiner Königin
    Die duftigen Höhen des Waldes hin.
    Vergessen hatt' ich Stund' und Zeit,
    War Alles nur Eine Ewigkeit,
    Die aus des Himmels wärmstem Grunde
    Herabsank auf die schönste Stunde;
    Streiften die Blätter uns nicht sacht,
    Ich hätte selbst des Maien kaum gedacht.
    Fühlt' ich...

  • Inn der Lamparder cronica
    Leß wir, wie inn Lambardia
    Ein kün-mutiger könig saß,
    Der Alkinnus genennet was.
    Derselb erschlug inn einem krieg
    Den welschen könig; nach dem sieg
    Ließ er deß todten hirnschal
    Inn gold fassen zu eym pocal.
    Darnach er zu der ehe nam
    Die schön jungkfraw...