•   Ballade

    Es steht ein Fels von der Wog' umrauscht,
    In Provincia's purpurnen Fluthen,
    Da hab' ich einst Seel' um Seele getauscht
    In...

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    Hand in Hand und unzertrennbar wandeln
    Freundschaft und reine Liebe mit einander!
    Wo die Freundschaft entflieht, da senkt der keusche
    Eros die Fackel.

    Aus: Gedichte von Friederike Brun geb. Münter...

  • (In Musick gesetzt von Herrn Kapellmeister Schulze)

    O seelig wer liebt!
    Ihm zeichnet die ganze beseelte Natur
    Das liebliche Bild von der Lieblichen nur.
    O...

  • Darff sich ein kühner brieff zu deinen füssen werffen /
    Worinnen jedes wort von treuer liebe sagt?
    Und wird ein schlechter knecht auch an dich schreiben dürffen /
    Wie viel / wie allzu hoch sein herze sich gewagt?
    Ich zweiffle fast daran / wenn ich bey mir erwege /
    Daß nur dein grosser geist auff etwas grosses denckt /...

  • Welche Augen! Welche Miene!
    Seit ich dich zuerst gesehen,
    Engel in der Krinoline,
    Ist's um meine Ruh' geschehen.

    Ach! in fieberhafter Regung
    Lauf' ich Tag und Nacht spazieren,
    Und ich fühl' es, vor Bewegung
    Fang' ich an zu transpirieren.

    Und derweil ich eben schwitze...

  • Die Liebe war nicht geringe.
    Sie wurden ordentlich blaß;
    Sie sagten sich tausend Dinge
    Und wußten noch immer was.

    Sie mußten sich lange quälen,
    Doch schließlich kam's dazu,
    Daß sie sich konnten vermählen.
    Jetzt haben die Seelen Ruh.

    Bei eines Strumpfes Bereitung...

  • Du kommst im Traum der Frühe
    Oft an mein Bett geschwebt,
    Wenn sich zu Sorg' und Mühe
    Der junge Tag schon hebt.

    Ich fühl's, wie sich in Thränen
    Mir 'was aufs Herze legt.
    Du horchst, ob noch in Sehnen
    Mein Herz nach deinem schlägt.

    Und mag's dir ewig frommen,...

  • Noch spielst du die kindischen Spiele fort,
    Suchst Frühlingsblumen im Hage,
    Noch drang kein wildes, berauschtes Wort
    In deine Mädchentage ...

    Doch hat sich erst purpurn das Weinlaub gerollt
    Und sind die Astern gegangen,
    Und peitscht deines Haares aufleuchtendes Gold
    Dir sturmgeschüttelt die...

  • 1.
    Die beiden Hände hast du mir gegeben
    Und lieb und zärtlich mich dazu geküßt.
    Ich nahm dein Herz und schenkte dir mein Leben,
    Mein Weib und Kind, die du mir beides bist.

    Du warst zu jung, um gleich mit mir zu kommen...

  • Von jedem verkündet,
    Erträumt und erstrebt;
    Von keinem ergründet
    Und restlos erlebt;

    Vom Alltag umschlossen
    Nach kurzem Genuß,
    Und wieder genossen
    Im flüchtigsten Kuß;

    An Umfang geringe,
    Doch flammendurchblitzt,
    Wie funkelnd im Ringe...