•  Mein Glaube.[1]
     Von Joh. Heinr. Mädler.

    Auf dieser Wahlstatt blut’ger Meinungskriege,
         Wo Wahrheit und Vernunft begraben liegt,
    Auf dieser Kugel, wo vom Sieg zum Siege
         Das Ungeheuer der Verfolgung fliegt,
    5 In diesem Reich der Finsterniß und Lüge,
         Wo man die Menschheit in den Traum gewiegt,
    Hier...

  • Warum ist mein Herz so weich?
    Warum kann's so leicht vergeben?
    Warum schwimmt's in Wehmuth gleich,
    Wenn die fremden Lippen beben?

    War der Dank mir immer treu?
    Hat mir nie ein Blick gelogen?
    Trieb mich nicht zu stiller Reu'
    Oft ein Wort das mich betrogen?

    Wohl geschah...

  •  

    Ich glaub' an Dich! Ob tausend riefen:
    Ein Sturm der Liebe Bau zerschlägt,
    Ich weiß, in Deines Busen Tiefen
    Hat sich mein Bildniß eingeprägt.
    Den Glauben wahr' ich, daß ihn raube
    Kein Zweifel mir bei Tag und Nacht.
    Ich glaub' an Dich, und dieser Glaube
    Hat selig mich und froh...