• [29]
    Jugend

    Da schon die Blätter falb,
    will ich nicht säumen,
    innen und außerhalb
    Frühling zu träumen.

    5 [...

  • [89]
     Juli.

    Klingt im Wind ein Wiegenlied,
    Sonne warm herniedersieht,
    Seine Aehren senkt das Korn,
    Rothe Beere schwillt am Dorn,
    5 Schwer von Segen ist die Flur –
    Junge Frau, was sinnst du nur?

  • [276] Jung-Elschen.

    Der Abendwind streicht durch den Wald
    Und Blatt und Blatt sich säuselnd grüßen,
    Das Lied der Nachtigall erschallt
    In Liebestönen, schmeichelnd süßen.

    5 Noch spielt der letzte...

  • Jung Jockey war der schönste Bursch,
         Von uns’ren Burschen allzumal,
    Wie fröhlich pfiff er, wenn er ging,
         Wie lustig tanzt’ er in der Hall’.
    5 Er sprach, mein Bäckchen sei so rund
         Und meine Taille sei so schmal –
    Da kam mein Herz mir in den Mund,
         Ich glaub’, ich wußt’ es selbst nicht ’mal.

    Mein Jockey wirkt auf Feld...

  • [136] Junge Leiden.

    Der leichte Sinn, der seine Schwinge
    Im Blau des Aethers freudig wiegt
    Und unter dem der Erdendinge
    Trübsel’ges Wirrsal dämmernd liegt –
    5 Mich hat er nicht emporgetragen,
    Und...

  •           [30] JUNGE PFERDE

    Wer die blühenden Wiesen kennt
    Und die hingetragene Herde,
    Die, das Maul am Winde, rennt:
    Junge Pferde! Junge Pferde!

    5 Über Gräben, Gräserstoppel
    Und entlang den...

  • [93] Junker Dampf.

    Aus einem edlen Stamme
         Entsproß der Junker Dampf:
    Das Wasser und die Flamme
         Erzeugten ihn im Kampf;
    5 Doch hin und her getragen,
         Ein Spielball jedem Wind,
    Schien...

  • [64] KÄMPFEN

    I

    Ein heißer Eid, ein gramerpreßter,
    der leicht von jungen Lippen rinnt,
    der machte zur barmherzgen Schwester
    fast über Nacht ein blondes Kind.

    5 [...

  • [33] Kämpferloos.

    Seit aus der Kindheit unbestimmtem Dämmern
    Ich in die Klarheit der Erkenntnis trat,
    Seit ich geschaut mit junger Schläfe Hämmern,
    Von Gram durchbebt, die finstre Sphinx, den Staat,
    5...

  • Da sitzt der Kauz im Ulmenbaum,
    Und heult und heult im Ulmenbaum.
    Die Welt hat für uns beide Raum!
    Was heult der Kauz im Ulmenbaum
    5      Von Sterben und von Sterben?

    Und über’n Weg die Nachtigall,
    Genüber pfeift die Nachtigall.
    O weh, die Lieb’ ist gangen all!
    Was pfeift so süß die Nachtigall
    10      Von Liebe und von Liebe?...