Wie die Himmelslüfte mit den Rosen
An den Frühlingsmorgen zärtlich kosen;
     Kind, so schmeichelt dir
Izt das äusre Glük in deinen Jugendtagen,
5 Thränen sahst du nur; noch rangen keine Klagen
     Sich aus deiner Brust herfür.

Aber sieh! der Hain,...

Vater! Ihr hand ohnlängst g’schrieba
Daß ih ui sei schuldig blieba
     Z’schreiba – weagem Seminar?
     D’ Zeit zum Schreiba ischst halt rahr!
5 Doch, jezt will ih dFeader nehma
Und mih halt darzua bequema
     Z’ Brichta ui, wie’s hia aussieht,...

Poet: Josef Epple

1.
Ihr augen weinet blut /
Und schmelzet endlich gar in thränen;
Es fodert dieser tag dergleichen rothe Fluth /
Denn heute soll ich mich gewähnen
Lisettens pracht nicht mehr zu sehn /
Das heisset ich soll mich...

O Du verworffner Brieff/ bist du nun wieder kommen?
Wie/ daß der Liebsten Handt dich nicht hat angenommen?
Was war die Ursach doch daß sie dich wolte nicht
Anstrahlen/ wie sie pflegt mit jhrer Augen Liecht?

War denn jhr stoltz...

Poet: Johann Rist

VIII.

Und soll ich mich noch immer kräncken
um das/ das ich nicht ändern kan?
Hör auf/ mein Sinn/ also zudencken/
Steh steiff und fester/ als ein Mann.
Jedoch/ so hoffe noch bereit/
auf Trauren folget...

Das war ja Süßigkeit daß Ich o schönste Zihr
krigt einen süssen Kuß zu Nacht im Traum von dihr.
So süß' er mihr vor war/ so bitter ist er nun
weil ich gantz nichts gekrigt. Was sol ich aber thun?
Ich muß zu friden sein/ und denkken daß ein...