[120] FRAU WERNER HIESS DAS TIER
(22. Juni 1931)
Mein Hund, den ich einmal an Oertners gab,
Weil sie ihn überlieb gewonnen hatten,
Den mußten sie heute...
[120] FRAU WERNER HIESS DAS TIER
(22. Juni 1931)
Mein Hund, den ich einmal an Oertners gab,
Weil sie ihn überlieb gewonnen hatten,
Den mußten sie heute...
[15]
FRAUENSEGEN
Schreitest unter deinen Frau’n
Und du lächelst oft beklommen:
Sind so bange Tage kommen.
Weiß verblüht der Mohn am Zaun.
5 Wie dein Leib so schön geschwellt
Golden reift der Wein am...
[7] Freiübungen
(Grundstellung)
Wenn eine Frau in uns Begierden weckt
Und diese Frau hat schon ihr Herz vergeben,
Dann (Arme vorwärts streckt!)
Dann ist es ratsam, daß man sich versteckt.
5 Denn später (langsam auf den Fersen heben!)
Denn später wird uns ein Gefühl umschweben,
Das von Familiensinn und guten Eltern zeugt.
(...
[44] FREIBALLONFAHRT MIT AUTOVERFOLGUNG
(1928)
Auf Augsburgs sonntagsbunten Flugplatz lacht
Die Sonne. Doch vergeblich brütet
Sie auf gigantische Dickhäuteriche,...
Es schwillt die Kraft. Der Arm greift aus.
Die Sense schwingt sich übers Feld.
Der Schweiß quillt aus der Stirn heraus.
Doch nicht erlahmt die die starke Hand
5 des Arbeitsmanns. Es denkt der Held:
Freiheit und Land!
In Schwaden liegt das Korn gemäht.
Der es geackert, fährt es heim.
Noch einmal schweift sein Auge, späht,
10 wo...
[44] FREMDE FAMILIE
So wie der Staub, der irgendwie beginnt
und nirgends ist, zu unerklärtem Zwecke
an einem leeren Morgen in der Ecke,
in die man sieht, ganz rasch zu Grau gerinnt,
5 so bildeten sie sich,...
[15] FREUDE
Durch den blauen See zu schwimmen! Du feuchtes Vergessen,
Durch den klaren Tag zu wandeln! O holdes Erwachen!
Durch eisigen Sturm zu schreiten! Du ewiges Bangen!
O munteres Leben!
[9]
Freudenhaus
Lichte dirnen aus den Fenstern
Die Seuche
Spreitet an der Tür
Und bietet Weiberstöhnen aus!
5 Frauenseelen schämen grelle Lache!
Mutterschöße gähnen Kindestod!
Ungeborenes
...
[73] FREUND UND FREUND VERSÄUMEN SICH
Wollen wir uns vergessen?
Weil man an Fremden Geld gewinnt.
Indessen
die kränkelnde Zeit verrinnt.
5 Müde und hohler
...
[27] Freundliche Aufforderung
Ich bin ein dicker, aber reiner Knabe,
von treuer, braver, biederer Ehrlichkeit;
ich freu mich an dem bißchen, das ich habe,
und geh in schmucklos grauem Bürgerkleid....