• Hier, wo die gelben Iris stehn,
    Da muss er alltäglich vorübergehn.
    Hier unter seinem Arbeitsraum
    Da blüht noch der alte Hollunderbaum.
    Wenn die Sonne kommt, muss er da oben stehn
    Und alles wird
    Nach seinem Wollen gehen.
    Müde erlischt der matte Laternenschein,
    Erbleichend weicht die...

  • Es ist nicht zum Gewitter gekommen
    Das köstlich erschüttert und befreit.
    Nun sind die Seelen bang beklommen . . .
    Der Flieder hat sich matt geduftet,
    Die Blätter hängen schlaff und dunkel –
    Es ist nicht zum Gewitter gekommen.
    Die Vögel haben sich müd gesungen,
    Die Tulpen spreizen matt die Kelche auf,...

  • Ein Wort von ihm –
    Und ihr Leben fühlt sich geführt –
    Ein Blick von ihm –
    – Ihr ganzer Leib vibriert.
    Sie wird wie eine Harfe
    Von seinem Hauch berührt . . .
    Ihre Seele tönt dann als Lied,
    Das fremde Seelen rührt . . . (S. 48)...

  • Die lange Nacht,
    Die bange Nacht,
    Wachend und allein!
    Und draussen blüht der Mondenschein
    In lächelndem Frieden über die Welt.

    Du bist noch wach,
    Aus der Ferne
    Strömt leises Glück
    Zu mir . . . . .

    O wärst du hier!
    So hab ich mich noch nie...

  • Nur einmal wie ein kleines Kind verwöhnt
    Zu deinen Füssen sitzen;
    Die Ellenbogen an deine Knie gelehnt,
    Mit frohen Augen dich anblitzen,
    Und glücklich deiner Weisheit lauschen!
    Nur einmal wie ein kleines Kind verwöhnt
    Zu deinen Füssen sitzen!

    Nur einmal
    Unter purpurnen...

  • Du lieber Grosser!
    Nimm meine Hände ganz in deine hinein
    Und hülle sie in deine schützende Wärme ein.
    Sieh mir gut in die Augen hinein,
    Dann werd ich gehorsames Kind
    Und alles Leid wird vergessen sein.
    Nein! Nein!
    Komm mit deinen Fingern nicht
    An den meinen vorüber
    Funken springen...

  • (Im Volkston)

    Und kann es nicht ehrbar sein,
    So komm verstohlen zu mir herein –
    Meine Lieb zu dir
    Ist tiefer als alles Meer!
    Meine Glut für dich
    Ist grösser als alle Ehr –!
    – Steig leise herein...

  • Wenn du herantrittst –
    Dann ist der grosse, feierliche Hauch um mich,
    Der mir die Lieder in die Lippen weht.
    Nicht mein bin ich!
    Dein Odem wird Gebet in meiner Kehle –
    Den engen Himmeln weit entrückt,
    Bin ich die wilde Weltenseele,
    Klarseherisch zugleich und traumbeglückt.
    Den hoben...

  • (Im Volkston)

    Was wartest du noch,
    Bitte, bitte,
    So küss mich doch!
    Ich bin dir verfallen, –
    Du weisst es doch!
    Ich hab dich im Blut . . .
    Nicht einmal sterben könnt ich! –,
    Eh...

  • Ich bin dein!
    Du bist nicht mein –
    Du kannst leben, wo es auch ist,
    Ich kann ohne dich nicht sein!

    Die Sonne kann ohne Erde sein,
    Doch die Erde kann ohne
    Sonne nicht sein.

    Wenn die Sonne fern,
    Ist die Erde grau und müd
    Und glaubt, sie ist längst gestorben...