• [36] Aber es bleibt auf dem alten Fleck.

         „Wie konnt’ ich das thun, wie konnt ich das sagen,“
    So hört man nicht auf, sich anzuklagen,
    Bei jeder Dummheit, bei jedem Verlieren,
    Heißt es: „das soll...

  •      Aus alten Mährchen winkt es
    Hervor mit weißer Hand,
    Da singt es und da klingt es
    Von einem Zauberland’:

    5      Wo bunte Blumen blühen
    Im goldnen Abendlicht’,
    Und lieblich duftend glühen,
    Mit bräutlichem Gesicht;

         Und grüne Bäume singen
    10 Uralte Melodein,
    Die Lüfte heimlich klingen,
    Und Vögel schmettern...

  • [82] Die Alten und die Jungen.

    „Unverständlich sind uns die Jungen“
    Wird von den Alten beständig gesungen;
    Meinerseits möcht ich’s damit halten:
    „Unverständlich sind mir die Alten.“
    5 Dieses am...

  • 1
    In alten städten in winkliger viertel nähe
    Wo alles · sogar das entsetzen · in zauber sich kehrt
    Gehorch ich meinen verderblichen launen und spähe
    Nach wesen seltsam bestrickend · schwach und verzehrt.

    5 Einst waren es frauen · die zerrbilder aufgerieben ·
    Epona und Laïs! zerrbilder verschlissen krumm
    Verschrumpft – es sind noch seelen · wir...

  • [9]
    IM ALTEN HAUSE

    Im alten Hause; vor mir frei
    seh ich ganz Prag in weiter Runde;
    tief unten geht die Dämmerstunde
    mit lautlos leisem Schritt vorbei.

    5 Die Stadt verschwimmt wie hinter Glas.
    Nur hoch...

  •      So wandl’ ich wieder den alten Weg,
    Die wohlbekannten Gassen;
    Ich komme von meiner Liebsten Haus,
    Das steht so leer und verlassen.

    5      Die Straßen sind doch gar zu eng’!
    Das Pflaster ist unerträglich!
    Die Häuser fallen mir auf den Kopf!
    Ich eile so viel als möglich!

  •  
    Du siehst, es bleibt mit mir beim alten,
    Trotz mancher bittern Neckerei;
    Versprechen - und Versprochnes halten -
    Ist mir noch immer zweierlei.

    Und daß dir alle Zweifel schwinden
    An meinem Unverändertsein,
    Stell' ich mich mit Entschuld'...

  • O, möchte mein Liebchen ein Rosenstock seyn!
    Dann nähm' ich von draußen den Liebling herein,
    Und stellt' ihn vor's Fenster, im Frühlingeswehn:
    Da könnt' ich ihn immer und immerdar sehn.

    Da sollt' ihn erquicken die herrliche Luft,
    Und mich sollt' entzücken sein lieblicher Duft;
    Ich küßte den Duft mir,...