O Unschuld, du Engel vom Himmel gesandt,
Mit goldenem Gürtel und weißem Gewand:
Gespielin der Frommen, der Seligen Lust,
Komm, Göttin, in meine jungfräuliche Brust.
Wenn Wollust, die Schlange, so lieblich gefleckt
Sich unter die Blumen des Frühlings...
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So herzig, wie mein' Lisel,
Gibt's halt nichts auf der Welt!
Vom Köpflein bis zum Füßel
Ist sie gar wohl bestellt:
Die Wänglein weiß und roth;
Ihr Mund, wie Zuckerbrod.
So herzig, wie mein' Lisel,
Gibt's halt nichts auf der Welt.
... -
(Brief vom 13. Januar 1784.)
Ach, am Feste deines Lebens
Streckt dein alter Freund
Seinen müden Arm vergebens
Nach dir aus - und weint
... -
Weg, o Liebe, mit dem Zauberbecher!
Circe, weg, ich trinke nicht!
Weg von mir, du Flatterer, du Frecher,
Amor, mit dem Puppenangesicht!
Geht zum Jüngling, der dort um der Traube
Mostbeträufte Berge irrt
Und nach einer Lais, wie die Taube
Nach... -
Wenn aus deinen sanften Blicken
Wonne für mein Herze fließt,
Und dein holder Mund Entzücken
In mein Innerstes ergießt:
O so tadle nicht die Triebe,
Die dein Reiz in mir erregt;
Du verachtest sonst die Liebe,
Die sich schwer zu rächen pflegt.... -
Wie der Frühling lächelt!
Wie der junge West
Den erhitzten Schäfer fächelt,
In die Busenrose seines Mädchens bläst!
Wie die Regenbogenschale
Siebenfarbig glänzt!
Wie im nahen Thale
Ein Olympus glänzt!
Wie der Frühling in dem... -
Ein schwäbisches Bauernlied
Wie wohl ist mir in meinem Sinn!
Kein Mädel gibt's wie mein's;
Guck hin, guck her, guck her, guck hin,
So findst in Schwaben keins.... -
Wilhelmine, o du Holde!
Die beim ersten Blick entzückt,
Denn mit seinem reinsten Golde
Hat der Himmel dich geschmückt.
Höre - nicht mit Liebesklagen
Füll' ich dieses Lied dir an;
Meine Augen mögen sagen,
Was der Mund nicht stammeln kann.... -
Wo find' ich den Liebling der Seele,
Den Gott mir zum Manne erkor?
Ich säng' ihm mit schallender Kehle
Dies Liedlein so gern in das Ohr!
O käm' er, wie wollt' ich ihm singen,
Dem Trauten, so lange umschlingen,
Bis innig er's fühlte, wie ich,
... -
Als du geboren warst, als Gottes Licht
Zum ersten Mal dein keusches Aug' geküßt,
Da mischtest du an deiner Mutter Brust
Die süße Milch mit Thränen, die dir mehr,
Als andern Säuglingen entquollen;
Denn ach! dein Engel stand am Eingang
In deines Lebens...