NAcht / mehr denn lichte Nacht! Nacht / lichter als der Tag /
Nacht / heller als die Sonn’ / in der das Licht geboren /
Das Gott / der Licht / in Licht wohnhafftig / ihm erkohren:
O Nacht / die alle Nacht’ vnd Tage trotzen mag!
5 O freudenreiche Nacht / in welcher Ach vnd Klag /
Vnd Finsternüß / vnd was sich auff die Welt verschworen
Vnd...
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IHr irr’t in dem ihr lebt / die gantz verschränckte Bahn
Läst keinen richtig gehn. Diß / was ihr wüntscht zu finden
Ist Irrthumb: Irrthumb ists / der euch den Sinn kan binden.
Was euer Hertz ansteckt / ist nur ein falscher Wahn.
5 Schaut arme / was ihr sucht. Warumb so viel gethan?
Vmb diß / was Fleisch vnd Schweiß vnd Blutt / vnd Gutt / vnd... -
O wie glücklich / wer nicht liebet /
Wer nicht fühlt in seinem Herzen
Heisse Schmerzen
Von dem Triebe
Blinder Liebe /
Der die Welt sich untergiebet.
O wie glücklich / wer nicht liebet!
Den kein falscher Blick betrübet /
Dem das Zürnen und... -
Sieben Wochen sind nun hin /
Seit ich / Cloris / von dir bin;
Sieben Monat / sieben Jahre
Bin ich naher meiner Bahre /
Weil ich / liebste Schäfferin /
Sieben Wochen von dir bin.
Schiffbruch leyd ich in dem Port /
Weil der Hoffnung Ancker... -
Sieben Wochen sind nun hin /
Seit ich / Cloris / von dir bin /
Und noch einmahl sieben Wochen
Hat sich Sonn und Mond verkrochen /
Seit ich / liebste Schäfferin /
Von dir abgeschieden bin.
Ich bin nimmer ähnlich mir /
Seit ich / Cloris /... -
Wohl dem / der nicht vonnöthen hat
Gesunde Kost zu nehmen ein /
Dem an der herben Pillen statt
Gelinde Zucker-Körner seyn /
Dem der beliebte Reben-Safft
Vor süssen Julep giebet Krafft.
Es schmeckte nächst Clorellens Mund
Aus ohngefähr... -
Wohnet nicht auff deinen Lippen / meine Freude / mein Vergnügen /
Meine Seele / meine Wonne / ja mein Leben / meine Ruh?
Warum soll ich nicht das Meine / wo ichs finde / wieder kriegen?
Alle Recht und Richter sprechen jedem ja das Seine zu.
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Worzu dient so süsses Blicken /
Wenn du bist in nichts verliebt?
Ists / daß unser Seuffzer-schicken
Cloris dir Vergnügen giebt?
Zwar offt heist das Herze geben
Sich begeben seiner Ruh /
Doch wer immer frey will leben /
Bringt sein Leben... -
Als neulich Celadon
Bey Amaranthens Wangen
Getreuer Liebe Lohn
Durch manchen Kuß empfangen /
Zog die verliebte Seele
Aus ihres Leibes Höle.
Sie zog dem Munde zu
Der ihren Mund berührte /
Zur Wallstatt seiner Ruh
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Cupido raubt einmahl den Bienen ihren Safft /
Und ward dabey verlezt. Er trug voll Zorn und Rache
Den angenehmen Raub auff meiner Fillis Mund /
Sprach: Daß die Welt niemahls vergesse dieser Sache /
So schmecke / wer dich küßt / des Honigs süsse Krafft /
Und werde / gleich...