• Mir klingt ein Ton so wunderbar
    In Herz und Sinnen immerdar.
    Ist es der Hauch, der dir entschwebt,
    Als einmal noch dein Mund gebebt?
    Ist es des Glöckleins trüber Klang,
    Der dir gefolgt den Weg entlang?
    Mir klingt der Ton so voll und rein,
    Als schlöß' er deine Seele ein.
    Als stiegest liebend...

  • Öffne mir die goldne Pforte,
    Traum, zu deinem Wunderhain,
    Was mir blühte und verdorrte
    Laß mir blühend neu gedeihn.
    Zeige mir die heil'gen Orte
    Meiner Wonne, meiner Pein,
    Laß mich lauschen holdem Worte,
    Liebesstrahlen saugen ein.
    Öffne mir die goldne Pforte,
    Traum, o laß mich...

  • Lieder, die der tiefsten Brust entwallen,
    Sagen mir: du lebst in ihnen allen,
    Und gewiß, die Lieder halten Wort.

    Dein Gedenken blüht in Tränen fort;
    Tränen, aus des Herzens Heiligtume
    Nähren tauend der Erinn'rung Blume,
    In dem Tau blüht dein Gedenken fort.

    Dein Gedenken lebt in Träumen fort;...

  • Der Glückes Fülle mir verliehn
    Und Hochgesang,
    Nun auch in Schmerzen preis' ich ihn
    Mein Leben lang.
    Mir sei ein sichres Himmelspfand,
    Was ich verlor;
    Mich führt der Schmerz an starker Hand
    Zu ihm empor.
    Wenn ich in Wonnen bang beklagt,
    Den Flug der Zeit,
    In...

  • Steht eines fest im Herzen: und das bist du.

    Das sind deine Augen, das ist dein Mund,
    Das ist deiner Seele tiefinnerster Grund,

    Das ist deine Liebe, sie winkt mir zu,
    In Lust und Leiden, in Kampf und Ruh'.

    Gott, der die Welten im Herzen trägt,
    Hat mir ins Herz deine Liebe gelegt.

    Gott hielt die Welt...

  • Komm, wir wandeln zusammen im Mondschein!
    So zaub'risch glänzt jedes Blatt!
    Vielleicht steht auf einem geschrieben,
    Wie lieb mein Herz dich hat.

    Komm, wir wandeln zusammen im Mondschein!
    Der Mond strahlt aus Wellen bewegt:
    Vielleicht daß du ahnest, wie selig
    Mein Herz dein Bildnis hegt.

    ...

  • Das sollte leis nur hallen,
    Doch, ob auch schlicht und klein,
    Dir überaus gefallen,
    Und von den Liedern allen
    Dein Lieblingsliedchen sein.

    Du säng'st es immer zu!
    Am hellen, heitren Morgen,
    Des Nachts, in süßer Ruh'
    Vor Sturm und Leid geborgen
    Sängest in Lust und Sorgen...

  • Möcht' im Walde mit dir gehn,
    Wo im Laub sich Vöglein wiegen;
    Möcht' im Walde mit dir gehn,
    Denn der Wald ist so verschwiegen!

    Wo der Lärm der Stadt verhallt,
    Blühn so schön die wilden Rosen!
    So verschwiegen ist der Wald!
    So geheim der Quelle Kosen!

    Dicht gedrängt am vollen Strauch...

  • Aus der ein Quell sich heißen Bluts ergießt,
    Und eine Rose blüht im Herzensgrunde,
    Die in dem Blute wie im Taue sprießt.
    Ob auch die Rose Blatt um Blatt zerstiebe,
    Die Wunde deckend wie ein stilles Grab,
    Noch überm Grabe weht ein Hauch der Liebe,
    Die mir die Wunde und die Rose gab. (S. 69)

  • Tief im Gemüt
    Mir Liebe glüht,
    Und wem sie blüht
    Sollst du sein,
    Sollst all mein Drang
    Die Tage lang,
    Mein Nachtgesang
    Zur Ruh' sein.

    Wär' Glück mir hold,
    All Gut und Gold,
    Das deine sollt'
    Im Nu sein;
    Doch höchstes Gut,
    Mein...