• Feuer vom Himmel
    Stahl einst ein Halbgott,
    Menschengebilden
    Seele zu leihn.

    Feuer vom Himmel
    Glüht uns im Herzen,
    Frag' nur die Sage,
    Himmlisches Lieb!

    Und willst du zürnen,
    Daß vom gestohlnen
    Funken der Sinn mir
    Diebisch gelaunt?

    Daß...

  • Möcht' allein
    Allen Schein
    Alle Wärme
    Alles Licht
    Atmen dir vom Angesicht;
    Alle Luft des Lebens auch
    Trinken nur aus deinem Hauch;
    In Tod und Leben
    Ein Leib, ein Geist
    Mit dir weben und schweben
    So lang' im All die Erde kreist. (S. 41)

  • Blühst du in der Schönheit Zier,
    Wag' ich kaum den Wunsch zu dir
    Zu erheben;
    Still nur pocht das Herz in mir:
    "Für dich leben!"

    Aber wenn du leiden mußt
    Fühl' ich stürmisch in der Brust
    Pochend werben
    Jeden Herzschlag um die Lust:
    "Für dich sterben!" (S. 42)

  • Deinem Sterne einen Gruß
    Der so golden und blank,
    Deinem Engel ein Lob!
    Deinem Glück einen Dank!
    Deinem Los ein Gebet!
    Deinem Leben ein Heil!
    Deinem Herzen die Lieb!
    Und der Himmel dein Teil! (S. 43)

  • Da du den Kuß gegeben
    Mir unterm Blütenbaum,
    Zerrann mein ganzes Leben
    Vor deinem Kuß - ein Traum.
    Nun ich mit bangem Beben
    Dir ferne wandeln muß,
    Ist all mein Sein und Weben
    Ein Traum von deinem Kuß. (S. 44)

  • Wieder möcht' ich dir begegnen,
    Wieder schauen deinen Blick;
    Aber was auch mein Geschick,
    Deine liebe Seele will ich segnen.

    Leben möcht' ich dir zu Füßen,
    Blumen streuen vor dich hin;
    Aber, ob ich ferne bin,
    Deine liebe Seele will ich grüßen.

    Blieb' ich ewig auch vertrieben,
    ...

  • Wo fern der Lärm der Welt verrauscht,
    Wo meinem Lied vergang'ner Zeit
    Der träumerische Wald nur lauscht.

    Da wird Erinnerung wieder wach
    An Bilder, die ich einst geschaut,
    Verklung'ne Worte tönen nach
    Und werden neu im Herzen laut.

    Da nahst auch du und lächelst mild
    Und redest Worte wie...

  • Es gibt im Himmel einen stillen Garten,
    Den wollen wir getrosten Muts erwarten.

    Was hier der Lieb an Zeit gebrach,
    Im Himmelsgarten holt sie's nach.

    Was hier sich nicht zusammenfand,
    Dort geht es traulich Hand in Hand.

    Was hier von Trennung nur gewußt,
    Dort ruht es selig Brust an Brust.

    ...

  • Nachts bin vom Traum
    Schlaftrunken ich erwacht;
    Wach war ich kaum,
    Da hab' ich gleich an dich gedacht.
    Die Lippe sprach
    Ein wunderheimlich Wort
    Dem Herzen nach,
    Dann träumt' ich selig weiter fort.

    Flieht einst auch dich
    Treulos die süße Ruh',
    Denk' auch an mich,...

  • Ein grünes Spinnchen gaukelte
    Mir um die Schläfe luftig,
    Und wiegte sich und schaukelte
    Sich an dem Fädchen duftig:
    Denkst du an mich?
    O, denkst du an mich?

    Ich hörte einen Ton so fein
    Mir in den Ohren klingen,
    Als tät' ein Elfenknab' im Hain
    Der Ros' ein Ständchen bringen:...