• Ich wollte, wie gerne, dich herzen,
    Dich wiegen in meinem Arm,
    Dich drücken an meinem Herzen,
    Dich hegen so traut und so warm.

    Man verscheuchet mit Rauch die Fliegen,
    Mit Verdrießlichkeit wohl den Mann;
    Und wollt ich an dich mich schmiegen,
    Ich täte nicht weise daran.
    ...

  • Der Gang war schwer, der Tag war rauh,
    Kalt weht' es und stürmisch aus Norden;
    Es trieft mein Haar vom Abendtau,
    Fast wär ich müde geworden.

    Laß blinken den roten, den süßen Wein:
    Es mag der alte Zecher
    Sich gerne sonnen im roten Schein,
    Sich gerne wärmen am Becher;

    Und gerner sich sonnen...

  • Es wallte so silbernen Scheines
    Nicht immer mein lockiges Haar,
    Es hat ja Zeiten gegeben,
    Wo selber ich jung auch war.

    Und blick ich dich an, o Mädchen,
    So rosig und heiter und jung,
    Da taucht aus vergangenen Zeiten
    Herauf die Erinnerung.

    Die Mutter von deiner Mutter -
    Noch...

  • Des Augenblickes Lust?
    Bist Brust an Brust du nicht, und Mund an Munde,
    Der Ewigkeit bewußt?

    Ich soll nur dir, und ewig dir gehören;
    Du willst darauf ein Pfand:
    Wohlan! ich will's mit kräft'gem Eid beschwören,
    Ich hebe meine Hand:

    Ich schwör's, elftausend heilige Jungfrauen,
    Bei eurem...

  • Auf ein Blättchen dieses Buches,
    Daß des flüchtigen Besuches
    Dauerndes Gedenken bliebe.

    Tage gehen, Monde gehen,
    Jahre gar, du wirst indessen
    Ganz des kleinen Buchs vergessen,
    Kaum mit einem Blick es sehen.

    Aber einst in stillen Tagen
    Locken dich die Goldschnittrände,
    Nimmst...

  • Hast mit Wonnen mir das Herz berauschet!
    Golden Rat,   süße Tat
    Hab' ich von der Nachtigall erlauschet.

    Schmetterling   kosend hing
    An der Blüt', umweht von Frühlingswinden;
    Liebesneid,   süßes Leid
    Mußt' ich mit der Nachtigall empfinden.

    Da erscholl   wonnevoll
    Ihr Gesang, von Lust und...

  • Du meiner Seele schönster Traum!
    Du meiner schönsten Träume Seele!
    Du Herz, dem ich mein Heil befehle!
    Du Heil, wie ich es ahnte kaum!

    Du meines Lebens schönstes Lied!
    Du schönes Leben meiner Lieder!
    Aus Lied und Leben klingen wieder,
    Was deine Liebe mir beschied.

    Du meines Lenzes Blüt'...

  • Dein Gedenken mir im Herzen
    Ist ein Zauber, eine Macht,
    Daß mich wachend fliehn die Schmerzen,
    Wenn im Traum ich dein gedacht.

    Und das Wort aus deinem Munde
    Ist ein Evangelium,
    Dessen süße Hoffenskunde
    Wieget alle Klagen stumm.

    Für dein Bild ist mir ein Zeichen,
    Ist ein Wort...

  • Senkte Liebchen in mein Herz,
    Aber daß ich anderwärts
    Nichts davon erzähle,
    Hat sie mir mit einem Kuß
    Fest den Mund versiegelt,
    Mir das Herz verriegelt,
    Daß ich selig schweigen muß. (S. 20)

  • Du schöne Jugendzeit, o weh!
    Du Liebesherrlichkeit, ade!
    Du Liedersang, nun scheide!
    Nun laß mich meinem Leide!

    Du Sorg' und Lust um einen Blick,
    Du Herzensglück und Mißgeschick,
    Du süße Torheit, gehe!
    Tief einsam sei mein Wehe.

    Ihr Stunden, drängt euch noch einmal
    Um mich...