War’s seines Verses stolzes Segel, fliegend
Geblähet deinem theuern Preise zu,
Das reifes Lied mir hielt im Hirn versiegend,
Dem ungebornen Sang lieh Grabes Ruh’?
5 Ist es sein Geist, von Geisterhand geleitet
Zur Sternenhöhe, der die Kraft mir bricht?
...

Leb’ wohl, du bist zu hold, mir zu gehören!
Nur gar zu bald wirst du dich selbst erkennen,
Das Vorrecht deines Werths wird dich belehren,
Daß Pflichten gegen mich nicht dauern können.
5 Wie halt’ ich dich, fügt sich nicht selbst dein Wille?
Wie könnt’ ich...

Wenn es dein Wille ist, mich zu verschmäh’n,
Mit Hohnes Auge mein Verdienst zu messen,
Dann werd’ ich kämpfend dir zur Seite steh’n,
Vertheid’gen deinen Schwur, den du vergessen.
5 Am besten meiner Schwächen mir bewußt,
Zu deinen Gunsten will ich dir enthüllen...

Die Stunden, die mit holder Kunst das Bild
Gezaubert, das gern aller Augen seh’n,
Die werden, von Tyrannenhaß erfüllt,
Dem selbst die Schönheit rauben, was so schön.
5 Denn rastlos führt den Sommer fort die Zeit
Zum bösen Winter, und verdirbt ihn dort.
...

Drum nehme ja nicht rauher Winter Platz
In deinem Sommer, eh’ solch Glas dich hält;
Verleihe Einem deinen süßen Schatz
Der Schönheit, eh’ dem Selbstmord sie verfällt.
5 Solch ein Gebrauch niemals als Wucher gilt,
Der die beglückt, die gern ihn machen seh’n,...

Sieh’, wenn das Licht im Osten hebt so mild
Sein Flammenhaupt, gern niedre Augen weihn
Verehrung seinem neuen Zauberbild,
Mit Blicken dienend seinem heil’gen Schein.
5 Und wenn’s erstiegen hat des Himmels Höh’n,
Dem Jüngling gleich von kühner Heldenart,
...

Musik zu hören! Warum macht’s dich traurig?
Sanft kriegt mit sanft nicht, Lust an Lust sich hält.
Warum liebst du, was dich ergreift so schaurig?
Warum suchst du das, was dir nicht gefällt?
5 Wenn holde Tön’, im Einklang sanft und rein
Zum Lied vermählt,...

O leugne, daß du Liebe fühlst für Einen,
Da für dich selbst du ohne Sorgfalt bist;
Dich liebte Mancher, wollt’ es dir nur scheinen;
Doch daß du Keinen liebst, zu deutlich ist.
5 Denn so bist du von blut’gem Haß erfüllt,
Daß gegen dich Verschwörung du gehst ein...

So hasse mich – mir gleich, wenn du gewillt,
So lang’ die Welt noch meine Thaten schändet,
Daß meines Unglücks Maß, durch dich gefüllt,
Des Schicksals Groll nicht spät an mir verschwendet.
5 Ach! wenn mein Herz entronnen ist den Sorgen,
Nicht zeig’ im Nachtrab...

Der prahlt mit Ahnen, der mit seinem Geld,
Mit Wissen dieser, der mit Leibeskraft;
Mit Kleidern, wie auch Mode sie entstellt,
Mit Ruhm, den Falke, Hund und Roß verschafft;
5 Und jede Laune hegt die eigne Lust,
Die Freude vor den Andern ihr verleiht;
Doch...