• Ach, was wird mir wohl im tollen
    Tanz der Tage noch erblüh'n!
    Immer will mir aus dem vollen
    Leben neue Liebe glüh'n. -
    Bin ich nicht der früchtereichen
    Erde echtes Enkelkind,
    Die sich Jahr für Jahr den gleichen
    Blütenduft der Ernte spinnt? ...

    ...

  • Ein Lämpchen aufgeglommen,
    Solch Lämpchen, Glück, bist du:
    Aus Nächten hergekommen,
    Den Nächten geht es zu.

    Es glüht vor deinen Schritten;
    Herzklopfend bleibst du steh'n. -
    Und ist vorbeigeglitten,
    Eh' du es recht geseh'n. -

    ...

  • Wärst du, holder Liebeszauber,
    Deine Lust und deine Not,
    Wie so manche goldne Hoffnung,
    Auch in meinem Herzen tot.

    Dann fahr' hin, unmännlich Schwärmen,
    Das ich, ach, zu lang gehegt,
    Und ich könnt' in Lieder hauchen,
    Was das Herz der Zeit bewegt.

    ...

  • Immer, wenn du traurig bist,
    Tröst' ich dich in deinen Thränen;
    Denn ich weiß: Wer elend ist,
    Will sein Herz an Herze lehnen.

    Und du stehst und schaust mich an,
    Merkst nicht, daß ich tief erblasse;
    Deinem Schluchzen fühl' ich an,
    Wen du liebst und wen ich hasse.

    Und...

  • Ich weiß, in Thränen liegt heut' Nacht dein Schlummer,
    Denn meine Worte wühlten ankertief,
    Nun überfällt mich jäh dein schwerer Kummer
    Und wirft sich über mich, indes ich schlief
    Bis ich im Träumen deinen Namen rief! -
    Mich müde rief nach einem Wort von dir,
    Das uns're kleinen Herzen hochgerissen,
    Wo in...

  • Ich weiß wohl, daß sie nie mehr kommt,
    Nie mehr die dunkelroten Vasen
    Taufrisch mit Wiesenblumen schmückt,
    Daß sie zu mir herunternicken
    Und Küsse hauchen, blütenzart,
    In denen deine Seele duftet ...

    Ich weiß wohl, daß sie nie mehr kommt, -
    Doch täglich, wenn die Dämmerung schleicht...

  • Was kann ich wohl an Freude haben,
    Wenn kümmerlich der Morgen naht,
    Um mich tagsüber zu begraben,
    Aus Furcht vor meiner Missethat!

    Und kommt die Nacht herangekrochen,
    Die Stern um Stern vom Himmel löst,
    Dann fühl' ich, daß ich nichts verbrochen,
    Als Liebe nur, die sie verstößt!
    ...

  • Ich sah sie wohl schon Wochen nicht.
    Wie lang sich Wochen dehnen!
    Ich sehnte so ihr süß' Gesicht,
    Doch was hilft alles Sehnen?

    Sie lebt ja ohne mich so gut,
    Warum den Frieden stören?
    Wenn's meiner Seele bitter thut,
    Sie soll es niemals hören.

    Man hat mich nicht als...

  • Daß dein Händchen mit mir spielte,
    Als ob's Kinderspielzeug hielte,
    Heut' seh' ich's traurig ein! -

    Was als Wonne in mir wühlte,
    Was ich so als Segen fühlte, -
    Wie konnt' das nicht Treue sein!

    Erde möcht' ich auf mir haben,
    Tiefer als die andern graben,
    Weil ich...

  • Die Bilder, die ich von dir hab',
    Die fanden heut' ihr Flammengrab.
    Ich sah ins Licht wie festgebannt,
    Und sah noch, als sie längst verbrannt ...

    Um ein Bild ist mir sterbensleid,
    Es war mir Trost in Traurigkeit:
    Wir sitzen Wang' an Wang' geschmiegt,
    Ich ganz in deinen Arm gefügt,...