Der bleiche Heinrich ging vorbei,
Schön Hedwig lag am Fenster.
Sie sprach halblaut: Gott steh mir bei,
Der unten schaut bleich wie Gespenster!

5      Der unten erhub sein Aug in die Höh’,
Hinschmachtend nach Hedewigs Fenster.
Schön Hedwig ergriff...

     Vollblühender Mond! In deinem Licht,
Wie fließendes Gold, erglänzt das Meer;
Wie Tagesklarheit, doch dämm’rig verzaubert,
Liegt’s über der weiten Strandesfläche;
5 Und am hellblau’n, sternlosen Himmel
Schweben die weißen Wolken,
Wie kolossale...

     Nach Frankreich zogen zwei Grenadier’,
Die waren in Rußland gefangen.
Und als sie kamen in’s deutsche Quartier,
Sie ließen die Köpfe hangen.

5      Da hörten sie beide die traurige Mähr:
Daß Frankreich verloren gegangen,
Besiegt und zerschlagen das...

     Ich geh’ nicht allein, mein feines Lieb,
Du mußt mit mir wandern
Nach der lieben, alten, schaurigen Klause,
In dem trüben, kalten, traurigen Hause,
5 Wo meine Mutter am Eingang kau’rt,
Und auf des Sohnes Heimkehr lau’rt.

     „Laß ab von mir, du...

     Ich bin die Prinzessin Ilse,
Und wohne im Ilsenstein;
Komm mit nach meinem Schlosse,
Wir wollen selig seyn.

5      Dein Haupt will ich benetzen
Mit meiner klaren Well’,
Du sollst deine Schmerzen vergessen,
Du sorgenkranker Gesell!

...

     Die Jahre kommen und gehen,
Geschlechter steigen in’s Grab,
Doch nimmer vergeht die Liebe,
Die ich im Herzen hab’.

5      Nur einmal noch möcht’ ich dich sehen,
Und sinken vor dir auf’s Knie,
Und sterbend zu dir sprechen:
Madame, ich liebe...

     „Die Jungfrau schläft in der Kammer,
Der Mond schaut zitternd hinein;
Da draußen singt es und klingt es,
Wie Walzermelodein.

5      Ich will mal schaun aus dem Fenster,
Wer drunten stört meine Ruh’.
Da steht ein Todtengerippe,
Und fidelt und...

     Die Lotosblume ängstigt
Sich vor der Sonne Pracht,
Und mit gesenktem Haupte
Erwartet sie träumend die Nacht.

5      Der Mond, der ist ihr Buhle.
Er weckt sie mit seinem Licht’,
Und ihm entschleiert sie freundlich
Ihr frommes Blumengesicht....

     Zu dem Wettgesange schreiten
Minnesänger jetzt herbei;
Ei, das giebt ein seltsam Streiten,
Ein gar seltsames Turnei!

5      Phantasie, die schäumend wilde,
Ist des Minnesängers Pferd,
Und die Kunst dient ihm zum Schilde,
Und das Wort, das...

     Die Mitternacht war kalt und stumm;
Ich irrte klagend im Wald herum.
Ich habe die Bäum’ aus dem Schlaf’ gerüttelt;
Sie haben mitleidig die Köpfe geschüttelt.