Einsam klag ich meine Leiden,
Im vertrauten Schooß’ der Nacht;
Frohe Menschen muß ich meiden,
Fliehen scheu wo Freude lacht.

5 Einsam fließen meine Thränen,
Fließen immer, fließen still;
Doch des Herzens brennend Sehnen
Keine Thräne löschen will...

     Mir träumt’: ich bin der liebe Gott,
Und sitz’ im Himmel droben,
Und Englein sitzen um mich her,
Die meine Verse loben.
 
5      Und Kuchen ess’ ich und Confekt
Für manchen lieben Gulden,
Und Kardinal trink’ ich dabei,
Und habe keine...

     Mir träumte: traurig schaute der Mond,
Und traurig schienen die Sterne;
Es trug mich zur Stadt, wo Liebchen wohnt,
Viel hundert Meilen ferne.

5      Es hat mich zu ihrem Hause geführt,
Ich küßte die Steine der Treppe,
Die oft ihr kleiner Fuß...

     Mir träumte von einem Königskind’,
Mit nassen, blassen Wangen;
Wir saßen unter der grünen Lind’,
Und hielten uns liebumfangen.

5      „Ich will nicht deines Vaters Thron,
Ich will nicht sein Scepter von Golde,
Ich will nicht seine demantene Kron’,...

     Mir träumte wieder der alte Traum:
Es war eine Nacht im Maie,
Wir saßen unter dem Lindenbaum,
Und schwuren uns ewige Treue.

5      Das war ein Schwören und Schwören auf’s Neu’,
Ein Kichern, ein Kosen, ein Küssen;
Daß ich gedenk des Schwures sey,...

     Mit deinen blauen Augen
Siehst du mich lieblich an,
Da wird mir so träumend zu Sinne,
Daß ich nicht sprechen kann.

5      An deine blauen Augen
Gedenk’ ich allerwärts; –
Ein Meer von blauen Gedanken
Ergießt sich über mein Herz.

Mit schwarzen Segeln segelt mein Schiff
Wohl über das wilde Meer;
Du weißt wie sehr ich traurig bin
Und kränkst mich doch so schwer.

5 Dein Herz ist treulos wie der Wind
Und flattert hin und her;
Mit schwarzen Segeln segelt mein Schiff
Wohl über...

     Mit Myrthen und Rosen, lieblich und hold,
Mit duft’gen Zypressen und Flittergold,
Möcht’ ich zieren dieß Buch wie ’nen Todtenschrein,
Und sargen meine Lieder hinein.

5      O könnt’ ich die Liebe sargen hinzu!
Auf dem Grabe der Liebe wächst Blümlein der...

     „Mondscheintrunkne Lindenblüthen,
Sie ergießen ihre Düfte,
Und von Nachtigallenliedern
Sind erfüllet Laub und Lüfte.

5      „Lieblich läßt es sich, Geliebter,
Unter dieser Linde sitzen,
Wenn die goldnen Mondeslichter
Durch des Baumes Blätter...