Du hast mich beschworen aus dem Grab
Durch deinen Zauberwillen,
Belebtest mich mit Wollustgluth —
Jetzt kannst du die Gluth nicht stillen.

5      Preß deinen Mund an meinen Mund,
Der Menschen Odem ist göttlich!
Ich trinke deine Seele aus,
...

Himmel grau und wochentäglich!
Auch die Stadt ist noch dieselbe!
Und noch immer blöd und kläglich
Spiegelt sie sich in der Elbe.

5 Lange Nasen, noch langweilig
Werden sie wie sonst geschneutzet,
Und das duckt sich noch scheinheilig,
Oder bläht...

[59]
 Himmelsbräute.

Wer dem Kloster geht vorbei
Mitternächtlich, sieht die Fenster
Hell erleuchtet. Ihren...

Ich bin’s gewohnt den Kopf recht hoch zu tragen,
     Mein Sinn ist auch ein bischen starr und zähe;
     Wenn selbst der König mir in’s Antlitz sähe,
     Ich würde nicht die Augen niederschlagen.
5 Doch, liebe Mutter, offen will ich’s sagen:
     Wie mächtig...

     Ich glaub’ nicht an den Himmel,
Wovon das Pfäfflein spricht;
Ich glaub’ nur an dein Auge,
Das ist mein Himmelslicht.

5      Ich glaub’ nicht an den Herrgott,
Wovon das Pfäfflein spricht;
Ich glaub’ nur an dein Herze,
’nen andern Gott hab’...

     Ich hab’ Euch im besten Juli verlassen,
Und find’ Euch wieder im Januar;
Ihr saßet damals so recht in der Hitze,
Jetzt seyd Ihr gekühlt und kalt sogar.

5      Bald scheid’ ich nochmals und komm’ ich einst wieder,
Dann seyd ihr weder warm noch kalt,...

     Ich hab’ dich geliebet und liebe dich noch!
Und fiele die Welt zusammen,
Aus ihren Trümmern stiegen doch
Hervor meiner Liebe Flammen.

     *     *     *     
5      Und wenn ich dich geliebet hab’,
Bis in meiner Todesstunde,
So nehm’ ich mit...

     Ich hab’ im Traum’ geweinet,
Mir träumte du lägest im Grab’.
Ich wachte auf und die Thräne
Floß noch von der Wange herab.

5      Ich hab’ im Traum’ geweinet,
Mir träumt’ du verließest mich.
Ich wachte auf, und ich weinte
Noch lange...

     Ich hab’ mir lang den Kopf zerbrochen
Mit Denken und Sinnen, Tag und Nacht,
Doch deine liebenswürdigen Augen
Sie haben mich zum Entschluß gebracht.

5      Jetzt bleib’ ich, wo deine Augen leuchten,
In ihrer süßen, klugen Pracht –
Daß ich noch...

     Ich kam von meiner Herrin Haus,
Und wandelt’ in Wahnsinn und Mitternachtgraus.
Und wie ich am Kirchhof vorüber gehn will,
Da winken die Gräber ernst und still.

5      Da winkt’s von des Spielmanns Leichenstein;
Das war der flimmernde Mondesschein.
...