[39] Menschen bei Nacht
Die Nächte sind nicht für die Menge gemacht.
Von deinem Nachbar trennt dich die Nacht
und du sollst ihn nicht suchen trotzdem.
Und machst du nachts deine Stube licht,
5 um...
[39] Menschen bei Nacht
Die Nächte sind nicht für die Menge gemacht.
Von deinem Nachbar trennt dich die Nacht
und du sollst ihn nicht suchen trotzdem.
Und machst du nachts deine Stube licht,
5 um...
Was giebt menschlichen Werth? – Die Gesinnung, welche des Willens
Mutter ist, und die That, welche dem Willen entkeimt.
Träum’ und Wünsche bekämpfen sie oft. Im edlen Gemüthe
Siegt die Gesinnung; dem Traum bleibt im gemeinen der Sieg.
[35]
MENSCHHEIT
Menschheit vor Feuerschlünden aufgestellt,
Ein Trommelwirbel, dunkler Krieger Stirnen,
Schritte durch Blutnebel; schwarzes Eisen schellt,
Verzweiflung, Nacht in traurigen Gehirnen:
5 Hier...
[54]
MENSCHLICHES ELEND
Die Uhr, die vor der Sonne fünfe schlägt –
Einsame Menschen packt ein dunkles Grausen,
Im Abendgarten kahle Bäume sausen.
Des Toten Antlitz sich am Fenster regt.
5...
WAs sind wir Menschen doch? ein Wohnhaus grimmer Schmertzen.
Ein Ball deß falschen Glücks / ein Irrlicht dieser Zeit.
Ein Schauplatz herber Angst / besetzt mit scharffem Leid /
Ein bald verschmeltzter Schnee vnd abgebrante Kertzen.
5 Diß Leben fleucht davon wie ein Geschwätz vnd Schertzen.
Die vor vns abgelegt deß schwachen Leibes Kleid...
[66] Menschlichkeit
Der Mensch ist nackt geschaffen, ist nackt;
Daraus erklärt sich seine Vertracktheit.
Wird er vom Wind bei der Wolle gepackt,
Dann schämt er sich seiner kläglichen Nacktheit.
5 Dort, wo es...
[45] Mißmut
Ein Rauch verweht.
Ein Wasser verrinnt.
Eine Zeit vergeht.
Eine neue beginnt.
5 Warum? Wozu?
Denk’ ich dein Fleisch hinweg, so bist
Du ein dünntrauriges Knochengerüst,...
[46] MISSRATENEN KINDES LIED
Ich weiß im Lande Leute verstreut,
Die saufen sich wissend zu Tode;
(Saufen sich, hungern sich, härmen – ganz gleich!
Sind alle, die ich meine, nicht reich.)...