• Ich möchte dich so vieles fragen, -
    ich möchte dir so vieles sagen, -
    und find doch nie das rechte Wort;
    möcht' hoch aus allem Leid dich heben, -
    möcht' Heimat dir und Himmel geben, -
    und weiß mir selbst doch keinen Hort;
    und weiß mir keinen Platz zu weinen
    als nur den engverschlossenen einen...

  • Ach, ich weiß es wohl, daß deine Seele
    tausendfach wie meine glüht. -
    Eh' ich meinem armen Angstgemüt
    einen kümmerlichen Ton entquäle,
    ist dein Geist längst in die fernsten Fernen,
    in den Himmel eingeschwebt,
    und zu leuchtend wundersamen Sternen
    hast du dein Gedicht gewebt.
    Deine Qualen fügen...

  • Wie ich dich liebe!
    Denn ich liebe alle dunkeln Fragen,
    die die Wahrheit hinterm Auge tragen, -
    und die Worte lieb' ich, die verschwiegen
    auf dem Grunde einer Lüge liegen. -
    Sag' mir nichts! - Ich will aus deinem Wesen
    tief heraus mir jedes Goldkorn lesen; -
    aus dem Schimmer der Verschwiegenheiten...

  • Ich bin dir treu. - Treu wie der Tod das Leben
    bewacht, beweint, zu neuem Sein erweckt,
    will ich mit meiner Liebe dich umgeben,
    bis mich die Treue selbst zu Boden streckt.

    Ich will dir fern sein. - Wie das Sonnenfeuer
    aus fremden Welten uns erwärmt, erhellt,
    will ich dich leiten; fern und um so treuer,...

  • Die Sonne lacht, und es lacht die Welt,
    es lachen am Wege die Steine. -
    Das Lachen mir barsch auf die Seele fällt. -
    Ich denk' nur an eine - an eine. -
    Vom Himmel lachend ein Klingeln schellt, -
    wie mir das Lachen im Herzen gellt! -
    Im lachenden Sonnenscheine
    sitz' ich am Wege - und weine....

  • Ich bin der Menschheit nicht mehr gram,
    seit ihr der eine Mensch gelang,
    der tief in meine Seele drang,
    der all mein Eignes an sich nahm.
    Wie sich sein Blick ins Herz mir schrieb!
    Mein Schicksal glitt in seine Hand.
    Er nahm den Groll von mir. Es schwand
    mein Selbst, und nur die Sehnsucht blieb....

  • Dein Auge sollst du senken
    in meins, als wär' ich Christ
    und könnte Gnaden schenken.
    Und ich will gläubig denken,
    daß du der Heiland bist. (S. 118)
    _____

  • Wenn ich dereinst in fernen Ewigkeiten,
    in einem andern, fremden, neuen Leben,
    wo ich von mir und Menschheit nichts mehr weiß
    und nichts von fernen, längst vergangnen Zeiten, - -
    wenn dann aus dunkler, schwerer Sehnsucht leis
    die Schatten dieses Daseins mich umschweben; - -
    dann soll wie eine Ahnung diese Stunde...

  • Uli, Kaschka, Margarete,
    Eva, Gerta, Bianca, Kete!
    Ihr verschmähtet, mich zu lieben.
    Gut. So will ich sanfte Rhythmen,
    mildbewegte, euch, ihr Sieben,
    traurig, doch in Treuen widmen ...
    An der Liebe Niederlagen
    läßt der Dichter Lieder nagen. (S. 118)...

  • Zähre rieselt mir um Zähre
    in des Betts zerwühltes Laken.
    Bange Angstgedanken haken
    sich an meiner Seele Schwere.
    Schmerzgekrümmt sind meine Beine;
    traurig triefend hängt der Bart
    von den Tränen, die ich weine, -
    und die Nase trieft apart ...
    Ach, es ist der Traum der Liebe,
    den...