• MEin Hertz in die Höhe/ was suchst du hienieden/
    Wo gar nichts zu finden was dich recht ergötzt/
    Dort ist dir ein besseres Erbtheil beschieden/
    Das Diebe nicht stehlen/ die Glut nicht verletzt.
    Nicht sorglich ist/ daß es durch Fluth untergeh
    Drum Hertz in die Höh'.

    Mein Hertz in die Höhe/ hier pflegt...

  •  
    Ein Förster/ welcher hier der beste aller Schützen/
    Sah nechst Cupiden gehn/ und ließ sich mit ihm ein/
    Sprach: Kind wozu dient dir des göldnen Bogens Schein/
    Du weist ja wohl noch nicht wie man muß Pfeile nützen.
    Der Liebes-Gott lacht und sprach: was red'st du so...

  •  
    ES lag die Venus nächst vertieffet in Gedancken/
    Auf einem Ruhebett/ nachläßig ausgestreckt/
    Als sie ermüdet war mit Mulcibern zu zancken/
    Dem Mavors Liebes-Spiel recht grossen Zorn erweckt/
    Das er so offte/ mit dem Vorwand/ wiederhohlt/
    Daß man vor seine...

  • Die Lieb' ist eine Blüte,
    Die fordert zum Gedeihn,
    Daß man sie sorglich hüte
    Und geb' ihr Sonnenschein.

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    Die Lieb' ist unersetzbar,
    Ein Demant, feurig rein;
    So wahre, was unschätzbar,
    Im tiefsten Herzensschrein.

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    ...

  • Strömet hernieder, ihr duftenden Wogen,
    Lüfte des Frühlings, strömet zu mir!
    Wand'rer in Wolken, nach Süden gezogen,
    Kehret zurück zum vertrauten Revier!

    Knospen und Blüten, in zaub'rischer Schnelle,
    Brechet aus Zweigen und Schollen hervor,
    Perlend und schäumend, lebendige Welle,
    Sprud'le...

  • Die süße, laue Frühlingsluft,
    Sie ruft die Blüten wieder
    Empor aus dunkler Wintergruft,
    Sie ruft auch meine Lieder.

    Sie regen sich ganz leise schon,
    Die allzulange schliefen.
    Ich lausche dem bekannten Ton
    In meiner Seele Tiefen.

    Doch hör' ich immer nur ein Wort...

  • Es ist Frühling geworden, du weißt es nicht,
    Du birgst in den Händen dein Angesicht;
    "Es ist Frühling", so flüstert der kosende Wind,
    Und willst du nicht hören, du bleiches Kind?

    Die Veilchen, sie duften's mit süßem Hauch,
    Die schwirrenden Bienen, sie summen es auch,
    Es singen die Vögel, es rauschet der...

  • In deinem ganzen Leben
    Berührt dich nur einmal
    Der tiefen, wahren Liebe
    Beseligender Strahl;

    Und was du früher fühltest,
    Was später dich erregt,
    So war dein Herz nur ein Mal,
    So wird's nie mehr bewegt.

    Du kannst die Rose zwingen
    Im Winter dir zu blüh'n,...

  • Es schwellen die Knospen, die Halme sprossen,
    Die Wellen, die starr vom Eise gebannt,
    So träg' unter hemmender Decke geflossen,
    Hin strömen sie frei durch das grünende Land.

    Und hoch in den Lüften, in sonniger Bläue,
    Da wirbelt die Lerche ihr jubelndes Lied,
    Daß der Frühling, der alte, der ewig neue,...

  • Aus der dunklen Erde drängen
    Crokus sich und Anemon',
    Der Kastanien Blätter sprengen
    Ihre braune Hülle schon.

    Volle Knospen zeigt der Flieder,
    Und vom blauen Himmelszelt
    Strahlt die Sonne goldig nieder,
    Frühlingsodem füllt die Welt.

    Schwellt die Knospen und die...