• Vor deinen starken Taggedanken
    Steh ich zerbrechlich und verhöhnt,
    Die Schale mit den Blumenranken,
    Der deine Lippe sich gewöhnt,
    Ein zärtliches Gefäß, bekränzt
    Mit rotem Mohn und blauen Raden,
    Dein Schaun dem Tranke einzuladen,
    Den deinem Dürsten es kredenzt.

    So zierlich...

  • An K. J.

    Wo sind Namen, die ich gewußt?
    Aufschrei hat sie zerrissen.
    Einer segelt durch die Brust
    Mit meinem grauen Gewissen,
    Schwankt auf meinem schweren Sinn,
    In sein Licht gestiegen...

  • Die Frauen des Westens tragen den Schleier nicht.
    Die Frauen des Ostens legen ihn ab.
    Ich möchte mein Antlitz mit dunklem Schleier verhüllen;
    Denn es ist nicht schön mehr zu schauen, nicht lieblich
    mehr, denn es ist graulich und rissig wie Steine
    morschen, erkalteten Herdes.
    Mein Haar stäubt Asche.
    ...

  • Die Glashaut meiner Lider
    Verwirft die Nacht, verwirft das Licht;
    Der Möwe Sturmgefieder
    Hat keine Feder, die sie bricht.
    Weil ihre wölbge Schale
    Nicht von des Auges Sternfrucht sprang :
    Es sah den Tanz der Wale
    Und fühlte niemals Salz noch Tang.

    Dies Aug, steht ewig offen;...

  • Die Welt ist braune und weiße Erde;
    Komm, wir teilen die Welt!
    Nimm den Westen hin, daß ich Osten werde
    Und felsig aufbreche, du Feld.

    In meinem Becher von Jade will
    Seltsam kostbare Freuden ich finden,
    Die Freuden aus Hyazinth und Beryll
    Um meine Hüfte winden,

    Die...

  • An K. J.

    Du irrst dich. Glaubst du, daß du fern bist
    Und daß ich dürste und dich nicht mehr finden kann?
    Ich fasse dich mit meinen Augen an,
    Mit diesen...

  • Du solltest zu mir kommen in der langen Nacht.
    Sie hätt aus Silberseide dir ein Bett gemacht.

    Drum solltest du bei mir schlafen die ganze lange Nacht;
    Mein kleines dunkles Auge war ein tiefer, tiefer Schacht.

    Mein Auge war ein Brunnen, im Grunde Geisterlicht,
    Da schautest du unter der Wirklichkeit...

  • K. J. gewidmet

    Du. Dich wollt ich vom Himmel mir krallen,
    Reißen tief in mein Leben hinein;
    Tag ist eben zu Splittern zerfallen,
    Sonne tröpfelt, nun süßerer Wein.
    Ob meiner Hand,
    ...

  • Du

    Du. Ich will dich in den Wassern wecken!
    Du. Ich will dich aus den Sternen schweißen!
    Du. Ich will dich von dem Irdnen lecken,
    Eine Hündin! Dich aus Früchten beißen,
    Eine Wilde! Du. Ich will so vieles -
    Liebes. Liebstes. Kannst du dich nicht spenden?
    Nicht am Ende des Levkojenstieles
    Deine weiße Blüte zu...

  • Gib mir deine Hand, die liebe Hand, und komm mit mir;
    Denn wir wollen hinweggehen von den Menschen.
    Sie sind klein und böse, und ihre kleine Bosheit haßt und peinigt uns.
    Ihre hämischen Augen schleichen um unser Gesicht, und
    ihr gieriges Ohr betastet das Wort unseres Mundes.
    Sie sammeln Bilsenkraut . . .
    So laß uns...