Vor deinen starken Taggedanken
Steh ich zerbrechlich und verhöhnt,
Die Schale mit den Blumenranken,
Der deine Lippe sich gewöhnt,
Ein zärtliches Gefäß, bekränzt
Mit rotem Mohn und blauen Raden,
Dein Schaun dem Tranke einzuladen,
Den deinem Dürsten es kredenzt.
So zierlich klirrend, bunt gesprenkelt
Ergötz ich Heimkehr dir und Tisch,
Gerundet wart ich und gehenkelt,
Geduldig und verführerisch,
Daß du mit kurzem Griff mich pflückst,
Um rasch und achtlos zu genießen;
Dann muß ich mich im Schrank beschließen,
Bis du mich neu zur Lampe rückst.
Ach, ich war nie in jenen Stunden,
Da du dich selbst der Welt verwarfst;
Mein Blut entsprang geheim den Wunden,
Die du im Schlaf mir öffnen darfst.
Und schmeichelnd duckte blasse Hand,
Die immer, Scharlachtropfen, blühten,
Die meine Sorgen nicht behüten,
Wenn erst dein Rausch sie wiederfand.
Du siehst das Haar mir tief im Nacken
Als dunkle, schwere Bürde ruhn,
Daß du es reißen magst und packen
Und wie ein Dickicht um dich tun.
Mich selber schlägst du, Zweig und Stamm,
Gehorsam dir den Herd zu wärmen:
Aus deinen Nächten will ich schwärmen
Mit zitternd loderndem Geflamm
Und Asche bleiben und mich härmen.