• Majestas populi.
    Majestät der Menschennatur! dich soll ich beym Haufen
         Suchen? bey wenigen nur hast du von jeher gewohnt,
    Einzelne wenige zählen, die übrigen alle sind blinde
         Nummern, ihr leeres Gewühl hüllet die Treffer blos ein.

  • [39] MALER UND TIERFREUND

    Ich hatte eine Landschaft in Öl gemalt,
    Und sie gefiel mir sehr:
    Ein blauer Himmel, aus dem die Sonne wie Wonne strahlt,
    Und darunter weites, ruhiges, grünes Meer.
    5...

  • [75] MALERSTUNDE

    Mich juckt's,
    Doch ich kann mich nicht jucken,
    Weil meine Finger voll Farbe sind.

    Dabei habe ich den Schlucken.
    5 Wenn ich den Pinsel — — Hupp schluckt's.

    In meinem...

  • [63] Man hat es oder hat es nicht.

    Nur als Furioso nichts erstreben
    Und fechten bis der Säbel bricht,
    Es muß sich Dir von selber geben –
    Man hat es oder hat es nicht.

    5 Der Weg zu jedem höchsten...

  • [73]

     2.

    Man sagt: es beb’ von ungesproch'nen Worten
    Gereizter, denn von anderen die Luft,
    Man sagt: es hafte an gewissen Orten
    Ein räthselhafter...

  • [64] MAN SELBER

    Wenn wir über uns selber springen,
    Werden uns alle Pläne gelingen. –
    Hopla! – Das werfe ich nur so hin,
    Weiß ich doch gar nicht, wer ich bin.

    5 Man sollte rechtzeitig den Mut haben,...

  • [53] MAN SOLL – –

    Nur an der Gurgel soll man Schurken fassen.
    Man soll Getier einander schlucken lassen.
    Man soll – was weiß ich, was man soll!
    Doch wird ein Seepferd je ein Heupferd hassen?
    5 Ich pfeife...

  • [25] Man soll in keiner Stadt

    Man soll in keiner Stadt länger bleiben als ein halbes Jahr.
    Wenn man weiß, wie sie wurde und war,
    Wenn man die Männer hat weinen sehen
    Und die Frauen lachen,
    5 Soll man von dannen gehen,
    Neue Städte zu bewachen.

    Läßt man Freunde und Geliebte zurück,
    Wandert die Stadt mit einem als ein ewiges Glück.
    ...

  • [24] Man stirbt hier vor Langeweile,
    Dachte die Nagelfeile
    Beim Mittagessen!
    Und machte sich, wie von ungefähr,
    5 Ueber den Fingernagel her,
    Beim Mittagessen!
    Da begann eine silberne...

  •      Manch Bild vergessener Zeiten
    Steigt auf aus seinem Grab,
    Und zeigt wie in deiner Nähe
    Ich einst gelebet hab’.

    5      Am Tage schwankte ich träumend
    Durch alle Straßen herum;
    Die Leute verwundert mich ansah’n,
    Ich war so traurig und stumm.

         Des Nachts da war es besser,
    10 Da waren die Straßen leer;
    Ich und mein...