• Nacht war mein Lebenslauf,
    Tief eingeschlafen, tief! war mein Gefühl des Himmels:
    Da drückte Minna mir die Hand!
    Die Nacht verschwand;
    Und du Gefühl des Himmels,
    Du wachtest liebend wieder auf!
    O des entzückenden Gewimmels
    Der Engel und der Harfen um mich her!
    Gott! ich vergess' es nimmermehr...

  • Was ich bin, und was ich werde sein,
    Fühl' ich heute nicht allein!
    Heut' und immer les' ich in den lichten,
    Großen Augen meiner Herrscherin,
    Daß ich mehr als Erde bin:
    Wo sie leuchten, ach! wohin
    Sie die schönen Blicke richten;
    Jede Wendung ist ein leiser Ruf:
    "Kann ein Wesen auch vernichten...

  • Einen nicht, zehntausend Pfeile schossen
    Tausend Reize mitten in mein Herz!
    Engel selbst, von Himmelsglanz umflossen,
    Blickten neidisch Erdenwärts:
    Denn auch selbst die höchsten nicht,
    Die das Buch der Schickung halten,
    Sahen unter himmlischen Gestalten
    Solch' ein herrliches Gesicht!
    ...

  • Was ich liebe, weiß nur ich.
    Ob er blond sey, oder bräunlich?
    Ob er herzhaft, oder peinlich?
    Fragt umsonst die Neugier mich,
    Was ich liebe, weiß nur ich.

    Wo ich liebe, weiß nur ich.
    Ob in Hütten, ob in Lauben
    Wir uns Küss' auf Küsse rauben?
    Fragt umsonst die Neugier mich....

  • Ein verliebtes Wölkchen trübte
    Das entzückende Gesicht!
    Diese Miene sprach: Ich liebte!
    Jene: Lieben soll ich nicht!
    Aber Dank dem Amor! eine dritte,
    Die noch schüchtern in ein Lächeln kroch,
    Schien zu sagen: Freund, ich bitte,
    Habe Muth; ich liebe doch!
    ...

  • in einer schönen Gegend

    Frische Blüthen! schöner Wasserfall!
    Haine, die vom Morgenstrahl erröthen,
    Und Zusammenklang der Flöten
    Mit der lieben Nachtigall!
    Dies Elysium im Kleinen
    Ließ ich für ein...

  • Meines Herzens jugendlichste Schwingen,
    Meines Wesens feuervollste Macht
    Biet' ich auf, den Augen Lob zu singen,
    Die aus öder, freudenloser Nacht
    Mich hinauf zum höchsten Lichte rissen,
    Die mich mitten unter Finsternissen
    So umstrahlten, daß ich, wunderbar!
    Das nicht bin, was ich vor Zeiten war....

  • Es ist geschehn! Der Tag hat sich geneigt,
    Und tiefe Nacht beginnt in meinem Herzen!
    Die Freude schläft; die kleinste Hoffnung schweigt,
    Und alles schweigt, ach! bis auf meine Schmerzen:
    Die rasten nicht, die zeichnen Tag und Nacht
    Das schöne Bild, das mich zur Leiche macht!

    Das schöne Bild verfolgt...

  • Endlich, endlich eilt die Ruh,
    Gleich des Morgens süßen Thauen,
    Meiner finstern Liebe zu!
    Aber darf ich ihr wohl trauen?

    Lieb', o schöne Liebe, bist
    Aus dem falschen Meer geboren!
    Wenn das Meer am stillsten ist,
    Giebt der Schiffer sich verloren!
    ...

  • Indeß die Herrscherin von meinem trunk'nen Herzen
    Sich wild im Wirbeltanze dreht,
    Und Feuerfunken, lichter als die tausend Kerzen
    Längs dem Salon, aus ihrem schönen Auge sä't;

    Indeß die kleine Hand, gedrückt von zwanzig Händen
    Verliebter junger Ritter wird,
    Und vor dem Weihrauchdampfe, den sie schlau...