Stets, o Hilmar, fließen meine Thränen,
Um die schnell entschwund'ne Rosenzeit.
Ach, mein Herz, es kann sich nicht gewöhnen
An die stille, leere Einsamkeit.
Du, nur du bist ewig mein Gedanke,
Dich nur seh' ich wachend und im Traum,
Dich umfaß' ich, wie den Stab die Ranke,
Ohne dich empfind' und leb' ich...
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Hilmar an Emma
Ja, ich hab' es gefühlt in allen Tiefen der Seele,
Daß die Freude noch nicht ganz von der Erde verschwand,
Daß in Empfindungen sie der wieder vereinigten Liebe
Strömend noch in die Brust ihrer Erwählten sich gießt... -
Laß mir den Trost, von dir geliebt zu seyn,
Du wirst mir neuen Lebensmuth gewähren,
Wirst mir des Kummers lange Nacht verklären
Durch deines Auges heitern Sonnenschein.
Zur schwersten Pflicht wirst du mir Kräfte leih'n,
Mich wandeln auf dem Pfad des Ruhmes lehren,
Dem Schönen und dem Guten Treue... -
Welch Opfer kann ich dir, Iduna, weih'n,
Und welch Gelübde soll zur Leier tönen?
Mit welchem Kranz kann ich das Haupt dir krönen,
Mit welcher Gabe dein Gemüth erfreu'n?
Ich möchte selbst des Schicksals Lenker seyn,
Dann sollte mir die ganze Erde fröhnen,
Das Leben dir elysisch zu verschönen,...
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