• Und ob dem Sinn die Worte dunkel klangen,
         So hatte doch das Herz sie bald ergründet.
         Dein Feu’r, o Kunst, das glimmend mich entzündet,
         War mir im Herzen lodernd aufgegangen.

    5 Nun kenn’ ich mich, ich kenne mein Verlangen,
         Das deinem Busen ewig mich verbindet.
         Tief fühl’ ich es, wie mich dein Arm umwindet,
         Wie deine...

  • So war es nur ein Traum, was ich gesehen,
         Und fort hat ihn die Morgenluft getragen?
         Noch wag’ ich kaum die Augen aufzuschlagen,
         Noch zweifl’ ich, und weiß nicht, wie mir geschehen.

    5 „O komm, laß uns vereint durchs Leben gehen,
         Vereint uns freuen und vereinet klagen,“
         So schien zu mir ein holdes Weib zu sagen,
         Und...

  • Liebt ihr Götter den Scherz, und seyd ihr nicht Hasser der Freude,
         O so nehmt ihr gewiß mich im Elisium auf.

  • Was bringt den höchsten Ruhm? – der Sieg!
    Was ist zum Siege nöthig? – der Krieg!
    Drum, lebst du mit dir in ewigem Frieden,
    Ist dir in dir selbst kein Ruhm beschieden.

  • Ziehe voll Sorgfalt, o Freund, die schönste der Blumen, doch weislich
         Über der schönsten vergiß auch die geringeren nicht.
    Leicht zerstöret ein giftiger Thau die liebliche Rose,
         Heil dir, Lieber, wenn dann Veilchen und Nelken dir blühn.

  • Lieb’ und Hoffnung, wie oft habt ihr mich grausam betrogen,
         Lieb’ und Hoffnung, und doch habt ihr mich öfter beglückt!
    Ewig will ich euch Göttlichen traun, will lieben und hoffen,
         Und so sink’ ich einst lächelnd hinab in die Gruft.
    5 Denn die Hoffnung verspricht noch süße Liebe mir jenseits,
         Und die Liebe, sie drückt weinend die Augen mir zu....

  • Was giebt menschlichen Werth? – Die Gesinnung, welche des Willens
         Mutter ist, und die That, welche dem Willen entkeimt.
    Träum’ und Wünsche bekämpfen sie oft. Im edlen Gemüthe
         Siegt die Gesinnung; dem Traum bleibt im gemeinen der Sieg.

  • Kannst du dem Auge gebieten: erblicke dies schön und dies häßlich? –
         Wie die Gestalt dir sich zeigt, spiegelt sie drinnen sich ab.
    Kannst du dem Herzen gebieten: dies liebe – dies hasse – so viel auch
         Sollst du lieben – so viel hassen – nicht minder, noch mehr? –
    5 Was dir als würdig erscheint, du liebst es, so viel es dir werth scheint,
         Und so...

  • Im Mondenschein, der was das Herz verborgen,
    In schönen Träumen wunderbar enthüllt,
    Weil’ ich allein, ein Raub von düstern Sorgen,
    Von Lieb’ und Gram die bange Brust erfüllt;
    5 Doch keimt der Phantasie ein junger Morgen,
    Sie bringt, Geliebte, mir dein holdes Bild.
    Voll Seeligkeit und voll von tausend Schmerzen,
    Heg’ ich es liebend an dem wunden...

  • Heil, mein Preußen, dir, Heil! Dich begrüß’ ich mit freudigem Stolze,
         Stolz des Volkes, das stolz freudig den König begrüßt.
    Denn ein Jeglicher fühlt: sein ist der König, und Er fühlt:
         Er ist des Volkes, und sein, frei und gebildet, das Volk,
    5 Treu bis zum Tod – er erfuhr’s – und nicht mit der Treue des Hundes,
         Welcher, geschlagen, den Herrn...