• [33] ALS ICH DIE UNIVERSITÄT BEZOG

    Ich seh zurück, wie Jahr um Jahr
    so müheschwer vorüberrollte;
    nun endlich bin ich, was ich wollte
    und was ich strebte: ein Skolar.

    5 Erst ›Recht‹ studieren war...

  • [47] AM KIRCHHOF ZU KÖNIGSSAAL

    (Aula regis)

    Auf schloß das Erztor der Kustode.
    Du sahst vor Blüten keine Gruft.
    [...

  • [52] Am Rande der Nacht

    Meine Stube und diese Weite,
    wach über nachtendem Land, –
    ist Eines. Ich bin eine Saite,
    über rauschende breite
    5 Resonnanzen gespannt.

    Die Dinge sind Geigenleiber,...

  • [35] AN JULIUS ZEYER

    Du bist ein Meister; – früher oder später
    spannt sich dein Volk in deinen Siegeswagen;
    [...

  • [30] AN DER ECKE

    Der Winter kommt und mit ihm meine Alte,
    die an der Ecke stets Kastanien briet.
    Ihr Antlitz schaut aus einer Tücherspalte
    [...

  • [1] ARCHAÏSCHER TORSO APOLLOS

    Wir kannten nicht sein unerhörtes Haupt,
    darin die Augenäpfel reiften. Aber
    sein Torso glüht noch wie ein Kandelaber,
    in dem sein Schauen, nur zurückgeschraubt,

    ...

  • [26] AUF DEM WOLSCHAN

    Am Abend des Tages von Allerseelen

    I

    Die dürren Äste übergittern
    des Himmels abendblasse Scheiben;
    und über Grüfte, reich mit Flittern
    geschmückt, geht Wehmut, und es zittern
    ...

  • [9] AUF DER KLEINSEITE

    Alte Häuser, steilgegiebelt,
    hohe Türme voll Gebimmel, –
    in die engen Höfe liebelt
    nur ein winzig Stückchen Himmel.

    5 Und auf jedem Treppenpflocke
    müde lächelnd – Amoretten;...

  • [42] AUS DEM LEBEN EINES HEILIGEN

    Er kannte Ängste, deren Eingang schon
    wie Sterben war und nicht zu überstehen.
    Sein Herz erlernte, langsam durchzugehen;
    er zog es groß wie einen Sohn.

    5 Und...

  • [51] AUS DEM DREISSIGJÄHRIGEN KRIEGE

    Kohlenskizzen in Callots Manier

    1. KRIEG

    Finster ist die Welt geworden, –
    darum Dörfer rasch entloht!
    und die Welt ist grau; – drum rot
    färbt...