Was treibt dich umher, in der Frühlingsnacht?
Du hast die Blumen toll gemacht,
Die Veilchen, sie sind erschrocken!
Die Rosen, sie sind vor Schaam so roth,
5 Die Liljen, sie sind so blaß wie der Tod,
Sie klagen und zagen und stocken!
O, lieber...
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Was treibt und tobt mein tolles Blut?
Was flammt mein Herz in wilder Gluth?
Es kocht mein Blut und zischt und gährt,
Und grimme Gluth mein Herz verzehrt.
5 Das Blut ist toll, die Flamme wild,
Weil zu mir kam ein Traumgebild;
Es kam der finstre...
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Was will die einsame Thräne?
Sie trübt mir ja den Blick.
Sie blieb aus alten Zeiten
In meinem Auge zurück.
5 Sie hatte viel leuchtende Schwestern,
Die alle zerflossen sind,
Mit meinen Qualen und Freuden,
Zerflossen in Nacht und Wind....
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Ich stand gelehnet an den Mast,
Und zählte jede Welle.
Ade! mein schönes Vaterland
Mein Schiff, das segelt schnelle!
5 Ich kam schön Liebchens Haus vorbei,
Die Fensterscheiben blinken;
Ich guck’ mir fast die Augen aus,
Doch will mir...
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Weil ich dich liebe, muß ich fliehend
Dein Antlitz meiden – zürne nicht.
Wie paßt dein Antlitz, schön und blühend,
Zu meinem traurigen Gesicht!
5 Weil ich dich liebe wird so bläßlich,
So elend mager mein Gesicht –
Du fändest mich am Ende...
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[167]
Lazarus.
I.
Weltlauf.
Hat man viel, so wird man bald
Noch viel mehr dazu bekommen.
Wer nur wenig...
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Wenn du gute Augen hast,
Und du schaust in meine Lieder,
Siehst du eine junge Schöne
Drinnen wandeln auf und nieder.
5 Wenn du gute Ohren hast,
Kannst du gar die Stimme hören,
Und ihr Seufzen, Lachen, Singen
Wird dein armes Herz bethören. ...
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Wenn du mir vorüberwandelst,
Und dein Kleid berührt mich nur,
Jubelt dir mein Herz, und stürmisch
Folgt es deiner schönen Spur.
5 Dann drehst du dich um, und schaust mich
Mit den großen Augen an,
Und mein Herz ist so erschrocken,
Daß es...
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Wenn ich an deinem Hause
Des Morgens vorüber geh’,
So freut’s mich, du liebe Kleine,
Wenn ich dich am Fenster seh’.
5 Mit deinen schwarzbraunen Augen
Siehst du mich forschend an:
Wer bist du, und was fehlt dir,
Du fremder, kranker Mann...
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Wenn ich auf dem Lager liege,
In Nacht und Kissen gehüllt,
So schwebt mir vor ein süßes,
Anmuthig liebes Bild.
5 Wenn mir der stille Schlummer
Geschlossen die Augen kaum,
So schleicht das Bild sich leise
Hinein in meinen Traum....
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