• Sonnet

    Ach daß mein liebster Schatz ist so gar weit von hinnen:
    Ach daß vergangen ist so mannig Tag unnd Stund
    In der ich nicht geküst der schönsten rohten Mund!
    Ich weis für trawren nicht was ich bald soll beginnen;

    Ihr Berge/ die jhr...

  • Ode Jambica

    Kan denn mein trawrig Hertz und Sinn
    O allerschönste Schäfferin
    Nicht stillen deinen Grimm?
    Soll ich denn gantz und gar verzagen?

    Ich schrey mit heller stimm:
    Schaw selber wie du mich thust plagen/
    ...

  • Epigramma

    O Pfand/ O edles Pfandt/ daß vormahls hat umbringet
    Die schönste Fingerlein/ der/ die mein Hertz bezwinget/
    Biß wilkomm/ tausendmahl/ nun solt du meine Hand
    Auch zieren/ weil du bist der Liebsten Trew ein Pfand.

    Ach was beginn...

  • Sonnet

    Jetzt da daß grosse Liecht der Sonne zu uns dringet/
    Verendert sich geschwind die kalte Winterszeit/
    Es weicht dem Phoebus auch deß Eises härtigkeit/
    Die warme Frülings Lufft den liechten Schnee bezwinget

    Mein abgemattet Hertz...

  • Sonnet

    Cupido laß doch ab mein Hertz so zu beschweren/
    Es hilfft dich lauter nichts/ daß ich so grosse plag
    Erduld in Liebespein und schmertz von Tag zu Tag/
    Ich kan doch leider nicht erlangen mein begehren

    Cupido wilt du mir meins...

  • Sonnet

    Bedenck/ o falsches Lieb/ wie offt hast du geschworen/
    Das nichts in dieser Welt dein Hertze trennen soll
    Von meinem/ welches ist rechtschaffner Liebe voll
    Ach leider hat sich trew so bald bey dir verlohren?

    Wie offt hab ich es...

  • Sonnet

    Was wil ich doch noch viel in meinen Garten gehn
    Die Blümlein mancher Art mit frewden an zu schawen?
    Sicht man sie alle doch an dieser schönen Frawen.
    Die Blümlein welche sonst weit von einander stehn

    Kan man hie allzumahl in...

  • Ach nun hab ichs recht erfahren/
    Was es für ein Hertzleid ist/
    Wann man nach so vielen Jahren
    Innen wird der falschen List/
    Die offt ein betrieglichs Hertz
    Gegen uns verübt in Schertz/
    Lest uns zwar in Hoffnung stehen/
    Und thut doch nach andren sehen.

    Amarylli du mein Leben/...

  • O Du verworffner Brieff/ bist du nun wieder kommen?
    Wie/ daß der Liebsten Handt dich nicht hat angenommen?
    Was war die Ursach doch daß sie dich wolte nicht
    Anstrahlen/ wie sie pflegt mit jhrer Augen Liecht?

    War denn jhr stoltz Gemüth so gar auff dich ergrimmet?
    Für war dem wird so seyn: Ihr Angesicht das glimmet...

  • Sonnet

    Gleich wie/ wann mit Begierd der Drostel kommt geflogen
    Sein angenehme Speiß die Beerlein Kirschen roht
    Zu schmecken/ die jhm doch nichts bringen als den Todt/
    Dieweil so nah dabey viel Fallstrick sind gezogen/

    Dadurch der Vogel...