• [11] ALTER MANN
    SPRICHT JUNGES MÄDCHEN AN

    Guten Tag! – Wie du dich bemühst,
    Keine Antwort auszusprechen.
    „Guten Tag“ in die Luft gegrüßt,
    Ist das wohl ein...

  • Schon kommt die Jugend, so wie Amseln kommen:
    du hältst nur still und äugend sind sie da!
    Ich habe manche Beichte schon vernommen
    sehr junger Herzen, denen süß geschah.

    Halt ich noch stiller, wird's vielleicht geschehen,
    daß eigner Schmerz sich fremdem Glück verwebt.
    Denn der nur lernt das Leben ganz...

  • Bald wird mein junges Herz ein alt Gesicht
    im Spiegel sehn und wird es nicht begreifen,
    daß wenig schnelle Jahre schon die Schicht
    des weichen Schmelzes von den Zügen streifen.

    Noch blühte nicht die Eine Liebe ab,
    die ihre Aeste weit in mir verzweigte.
    Die unbemerkte Zeit entwich. Ich gab
    ...

  • Das aber kann ich nimmermehr begreifen,
    Daß drüben freudenrote Hecken lauschen,
    Daß Herzen sich an fliehndem Glück berauschen,
    Daß Rosen junge Stirnen keck umreifen.

    Die Schatten, die aus einem Grabe greifen,
    Sie scheinen alles Sein in Grau zu tauschen;
    Und dieser Lenznacht Funkeln, dieses Rauschen...

  •  
    Es soll nicht in die Luft verhallen,
    Als Antwort kehre es zurück,
    In Blütenkelche soll es fallen,
    In Sonnenstrahlen soll es glänzen
    Und jubeln über alle Grenzen,
    Mein frommes, kinderjunges Glück.

    Ich will es einem Liede geben,
    Das...

  • Hätt' ichs nimmer doch gedacht,
    Daß die Lieb' so traurig macht!
    Mag nicht schlafen, mag nicht wachen,
    Mag nicht weinen, mag nicht lachen -
    Traurig sitzen, einsam wallen,
    Ei, wem könnte das gefallen?
    Junges Blut, gib Acht, gib Acht!

    Hätt' ichs nimmer doch gedacht,
    Daß die Lieb' so...

  • Alte Sehnsucht, junges Hoffen,
    Alte Lust und neue Qual!
    Und da liegen all sie offen
    Bittre Wunden ohne Zahl.
    Daß der Funke nicht verglimme,
    Unbewußt entfachst du ihn,
    Wie soll ich vor deiner Stimme,
    Wohin vor mir selber fliehen?

    Heut unbändig wildes Glühen,
    Heute...

  • Du hast dein junges Leben
    In meine Hand gegeben
    Und hältst dich stumm und still

    Und bleibst in scheuem Harren.
    Ich mach' mit dir nun, was ich will,
    Du schaust und schweigst

    Und hältst mich doch zum Narren.

    Aus:...