Nun liegt mir die Erde so ferne:
hoch über ihr schreit ich im Licht.
Ich seh in die ewigen Sterne,
suchend Dein Angesicht.
Ich suche, ohn' mich zu wenden,
bis mich Dein Lieben umflicht.
Wie wird dies Leben noch enden!
... Herr, laß es enden im Licht!
...
-
-
Lieblich bist du Nacht, wenn man die Bürde
Schwerer Arbeit müde hingeworfen,
Nun die Glieder streckt zum Schlummer.
Aber schöner als das schönste Schöne,
Und als alles Süße dreimal süßer
Bist du Nacht wenn ich nach vielen Küssen
Dicht umwebt von deinem weichen Schleier
An dem Busen der Geliebten ruhe;... -
Welch heitrer Himmel, welche schönen Sterne!
In solcher Nacht stiehlt man die Mädchen gerne,
Und die sie stehlen nennet man nicht Diebe;
Man sagt: die armen Jungen thun es aus Liebe!
(Band 2 S. 204)
_____
... -
Ich bin dir nah, nur eine dünne Mauer
Trennt mich von dir.
Du träumst wohl schon im sanften Schlummerschauer,
Vielleicht von mir.
Auf diesem Pfühl, der oft in heil'ge Weihe
Dich eingewiegt,
Ruht jetzt dies Herz, das dir voll Mut und Treue... -
Dein Herz, so liebevoll und schön,
O wär' es mir gewogen!
Ich schaute dann in lichte Höh'n
Aus dunklen Lebenswogen.
Ich würde nicht im Streit mit mir
Wild hin und her getrieben,
Ich würde fromm sein und mit dir
Die Welt und Alles lieben.
... -
Noch sprüht des längsten Tages warme Quelle
Lebendig fort, es wagen sich verstohlen
Die Träume nur, und nur mit scheuen Sohlen
Die Sterne durch der Nacht saphirne Schwelle.
Kaum sank der Abend in die Dämmerwelle,
Da sucht ihn schon der Abend einzuholen,
Kaum öffnen ihren Kelch die Nachtviolen,... -
In tiefer Nacht, vor deinem Haus
Stand ich in stiller Lust;
Scharf war die Luft, den Mantel schlug
Ich um die heiße Brust.
Ich schaute sinnend, unverwandt
Nach deinem Fenster hin;
Mit mir des Mondes lichter Strahl,
Der in die Scheiben schien.
Wie neid' ich doch den... -
Sterne der Nacht, ihr leuchtet so schön!
Mild und klar strahlt ihr des Frühlings
Volle Sehnsucht mir ins Blut. -
Wie die Augen der Geliebten
Leuchten in der Nacht -:
In der Liebesnacht. (S. 109)
_____... -
Das war in der Nacht:
Die Nacht duftete von Opferbränden,
Die hatte jemand der Liebesgöttin dargebracht:
Mit zitternden Händen
Hatte er von Sehnsucht ein Feuer angefacht;
Die Flammen knisterten, die Funken sprühten
In gotthohe Ferne -:
Du sahst, wie sie droben glühten:
Liebessterne.... -
Die Nacht strich funkend und heiß über meine Scheitel.
Der Gedanke an eine Jung-Geliebte
Atmete bei mir im Bett. - -
Aber als der Tag vor meinem Fenster ergrünte,
Schrak ich in Wachheit empor
Und sonnte meine Augen an einem neuen Traum,
Spinnweb-Strahlentraum.
Den zerlegte ich mit meinen...