Über uns Abend: schwaches Rosenflehn.
Unter uns Sand. Tote Muscheln. Tang.
Um uns Wind in finsterer Mäntel Wehn
Und Meergesang.
Unsere Nüster sog, die Lippe sann
Ruch von Salz und See und Nichtmehrsein,
Da das Wasser gnadelos hinverrann,
Bleich am Strande traurige Fische schrein....
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Vor deinen starken Taggedanken
Steh ich zerbrechlich und verhöhnt,
Die Schale mit den Blumenranken,
Der deine Lippe sich gewöhnt,
Ein zärtliches Gefäß, bekränzt
Mit rotem Mohn und blauen Raden,
Dein Schaun dem Tranke einzuladen,
Den deinem Dürsten es kredenzt.
So zierlich... -
An K. J.
Wo sind Namen, die ich gewußt?
Aufschrei hat sie zerrissen.
Einer segelt durch die Brust
Mit meinem grauen Gewissen,
Schwankt auf meinem schweren Sinn,
In sein Licht gestiegen... -
Die Frauen des Westens tragen den Schleier nicht.
Die Frauen des Ostens legen ihn ab.
Ich möchte mein Antlitz mit dunklem Schleier verhüllen;
Denn es ist nicht schön mehr zu schauen, nicht lieblich
mehr, denn es ist graulich und rissig wie Steine
morschen, erkalteten Herdes.
Mein Haar stäubt Asche.
... -
Die Glashaut meiner Lider
Verwirft die Nacht, verwirft das Licht;
Der Möwe Sturmgefieder
Hat keine Feder, die sie bricht.
Weil ihre wölbge Schale
Nicht von des Auges Sternfrucht sprang :
Es sah den Tanz der Wale
Und fühlte niemals Salz noch Tang.
Dies Aug, steht ewig offen;... -
Die Welt ist braune und weiße Erde;
Komm, wir teilen die Welt!
Nimm den Westen hin, daß ich Osten werde
Und felsig aufbreche, du Feld.
In meinem Becher von Jade will
Seltsam kostbare Freuden ich finden,
Die Freuden aus Hyazinth und Beryll
Um meine Hüfte winden,
Die... -
An K. J.
Du irrst dich. Glaubst du, daß du fern bist
Und daß ich dürste und dich nicht mehr finden kann?
Ich fasse dich mit meinen Augen an,
Mit diesen... -
Du solltest zu mir kommen in der langen Nacht.
Sie hätt aus Silberseide dir ein Bett gemacht.
Drum solltest du bei mir schlafen die ganze lange Nacht;
Mein kleines dunkles Auge war ein tiefer, tiefer Schacht.
Mein Auge war ein Brunnen, im Grunde Geisterlicht,
Da schautest du unter der Wirklichkeit... -
K. J. gewidmet
Du. Dich wollt ich vom Himmel mir krallen,
Reißen tief in mein Leben hinein;
Tag ist eben zu Splittern zerfallen,
Sonne tröpfelt, nun süßerer Wein.
Ob meiner Hand,
... -
Du. Ich will dich in den Wassern wecken!
Du. Ich will dich aus den Sternen schweißen!
Du. Ich will dich von dem Irdnen lecken,
Eine Hündin! Dich aus Früchten beißen,
Eine Wilde! Du. Ich will so vieles -
Liebes. Liebstes. Kannst du dich nicht spenden?
Nicht am Ende des Levkojenstieles
Deine weiße Blüte zu...