IX.
Um zu ersehntem Ziel uns zu geleiten,
Das Schicksal fragt' ich unter heißen Thränen,
Gibt's nichts? Muß ins Unendliche sich dehnen
Der Pfad des Trübsals, den dahin wir schreiten?
Und Gleiches fragtest Du, aus Seligkeiten
Des Himmels stürzend, schaudernd vor dem Gähnen
Des Abgrunds...
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Die Ruhe Gottes reichte mir die Hand
und krönte mich nach ausgerungnem Streit
mit allem Frieden, den nur Gott gewährt,
wenn Er allein in einem Herzen wohnt.
Ich trinke alle offne Seligkeit
in meinem Wald. Ich fühle der Natur
geheimsten Herzschlag, hör in jedem Halm
den Drang und Trieb der... -
Du bist's. Du bist Der Eine, der mir hilft.
Du bist der Heiland, der das Heimweh heilt.
Dich suchte ich in allem, was ich sann.
Dich meinte ich mit allem, was ich tat.
Und wenn ich alle Sterne fragen ging:
ich frug sie nur nach Dir. Ich frug nach Haus.
Was sind der Erde Namen gegen Dich!
Ihr... -
Ich habe nichts als meine stillen Augen:
mit ihnen muß ich in die Sterne sehn.
Schilt nicht, wenn sie nicht ganz zum Tagwerk taugen
und meist so träumend in die Ferne gehn.
Mir liegt das Glück längst hinter jenen Hügeln,
und an den Sternen nur stärkt sich mein Mut.
Noch eine Weile weiter - und auf... -
Halte mein Herz in heiligen Händen,
Leben! Ich brauche die ganze Gewalt
deiner Liebe, um alles zu wenden,
was die Fäuste gegen uns ballt.
Wieder weinen die Wunden. So übe
wieder dein Wunder: schließe sie zu!
Sieh! in deiner erlösenden Liebe
legt sich all mein Leben zur Ruh.
... -
Liebe kam aus lichten Fernen,
und ich hab es nicht geahnt.
Liebe kam von goldnen Sternen,
hat sich hell den Weg gebahnt.
Wie das Licht in leisen Nächten
noch das tiefste Tal beglänzt:
so hat sie mit allen Prächten
mir das späte Haupt umkränzt.
... -
Leise sind die Liebeslieder,
die aus deutschem Geist erklingen,
- wie du sie im Dorf von Mädchen
abends hörst am Brunnen singen;
wie du sie von deiner Mutter
hörtest schon beim Kinderwiegen,
und wie sie als Wanderweisen
durch die Sommerwälder fliegen.
Soll ich dir... -
Ein stiller Dom. Die Wände himmelblau.
Darinnen lauter Licht, lauter lebend Licht;
und niemand sonst, als Du, geliebte Frau
- und unsre Andacht, die kein Wörtchen spricht.
aus: "Lichtlein sind wir"
Eine Auslese aus allen Liederbänden
von Karl Ernst... -
Trafst du im Leben schon Den Menschen,
Den Einen, der dir in der Zeit
aus all den tausend Vielen
entgegengeht von Ewigkeit!
Ein einzigmal nur ist's und - Einer!
Und sein Erkennen wird das Glück!
... Vielleicht hast du ihn nicht verstanden,
den Einen rechten Augenblick?
... -
(An R... R...)
Noch lodert mir vom Sommer
ein Rosenduft im Sinn,
an dessen erstem Atem
ich schier gestorben bin.
Die Seele einer großen...