1.
Gestern umb den Abend spat/
Als der güldnen Sonnen Radt
Nam der halben Welt den Schein/
Und fiel in das Meer hinein/
Eh' anbrach die stille Nacht/
Ist von Pluto umbgebracht/
Ist zerstoben wie der Wind
Venus Sohn/ das zarte Kind.
2.
Venus nun ihr dis...
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1.
Julia die lag betrübt
Umb die spahte Vesperzeit/
Weil sie sich so sehr verliebt
In des Damons Freundligkeit/
Welcher sie doch mit Verdries
Offters von sich gehen hies/
Wenig Gunst verspüren lies.
2.
Als sie nun so trawrig lag
An dem Ufer/ bey dem Bach/... -
1.
Hoert was Newes/ Venus suchet
Ihren Amor/ schilt und fluchet/
Venus suchet/ was sie kan/
Ob er wo zu treffen an.
2.
Er ist von ihr weg geschlichen/
Innerst in mein Hertz gewichen/
Sitzt mit Zittern/ schmaucht sich ein/
Wil gar nicht gefunden seyn.
... -
1.
Schönste Chloris/ die ihr führet
Unser Leben in der Hand/
Also Geist und Hertzen rühret/
Daß wir euch unabgewand
Lieben/ und mit freyem Sinn
Wagen Leib und Leben hin.
2.
Ey wie daß ihr so bedecket?
Daß ihr so fest schnüret ein
Das/ so nie wil seyn... -
1.
Kluge Sinnen/ schöne Dahmen/
Wie man euch wil sonst benamen/
Kommet/ höret/ was ihr seyd/
Klapper-werck und halbe Leut/
2.
Ihr/ so nur/ als Nonnen/ schlaffet/
Keinen Serviteur euch schaffet/
Seyd gebeten/ komt heran/
Itzo wil ich heben an.
... -
1.
Leere Freyer/ Hochzeit-Stutzer/
Pflaster-tretter/ Dahmen-Putzer/
Serviteurs/ doch nur mit Schein/
Und was mehr der Titel seyn;
2.
Höret/ wie man euch dann nennet/
Die ihr keine Dahme kennet/
Kommet näher auff den Plan/
Ich wil itzo fahen an.
... -
Wenn du verraten mich am Tage,
Und wenn du nimmer mein gedacht,
Was kommst du weinend dann, o sage,
Im Traume zu mir jede Nacht?
Was streichst du mit den kleinen Händen
Mir durch das Haar wie dazumal,
Als deiner Augen süßes Blenden
Mein Herz, mein Glück, mein Leben stahl?
... -
Sie hatte mich herzinnig lieb, ich weiß,
Wie wendig Mädchen ihren Liebsten haben.
Mein ist die Schuld, ich hab' mit blindem Fleiß
Mein eigen Glück getödtet und begraben.
Nicht daß ich sie gequält mit Eifersucht,
Mit Stolz und Aehnlichem, was Uebel stiftet:
Aus süßem Samen wuchs die herbe Frucht,... -
Seitdem du mich verlassen hast,
Verließ mich auch der Schlummer,
Unrast ward mein beständiger Gast,
Mein Bettgenoß der Kummer.
Ich glaub', auch du hast viel geweint,
Dein Auge sah ich glänzen;
Nun bist du ruhig, wie es scheint,
Und fährst zu Spiel und Tänzen.
Da... -
Zuweilen dünkt es mich, als hört'
Ich eures Hofhunds heiseres Gebelle,
Den ich so oft des Nachts aus seinem Schlaf gestört,
Wenn ich durch's thauige Gras zur wolbekannten Stelle
Mich schlich, vom süßen Wahn bethört.
Wie trieb im Pappelbaum der Wind sein Spiel,
Daß Blatt um Blatt gespenstisch rauschte,...