Wenn Gesichte dir zerfließen
und die Schatten sich vereinen,
deine Lieder dich verließen
und die Nacht, ein schwarzes Weinen,
alle Himmel dir verdüstert,
daß die Sterne nicht mehr sind:
wenn dein Beten sich verflüstert
und die Worte nichts mehr meinen,
wach ich wieder auf im Wind,...
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Die ihr noch in Jugendgluten
flammet, euch sei Ruhm und Rang.
Euch, den Hellen, Hochgemuten,
töne freudvoll mein Gesang.
Die Beschwörung eurer Schöne
gibt den Worten Maß und Zucht.
Der ich heilgem Werke fröne,
euch gelob ich seine Frucht.... -
Wir sehn dich ganz im Hellen wandeln,
so schwebend wie auf Wellen wandeln.
Und wie sich jetzt die leisen Töne
zum süßen Lied im Schwellen wandeln,
sehn wir mit Staunen dir zur Seite
die heiligen Gazellen wandeln. (S. 37)... -
'S ist wahr, mit blanken Scheiben
Ist Apothekers Haus
Und immer Leut' und Treiben
Sieht man da ein und aus.
Drum schaut schön Röschen lieber
Den Apotheker an,
Doch mir geht's Herz wol über,
Riech' ich den Salbenmann.
'S ist wahr, in seinen Schränken,
In seinen... -
Liebchens Laube die ist zu klein,
Eine Laube die muß für zweie sein,
Und gar die kleine Bank
Ist zerbrechlich und schwach und schwank.
Ach Gott, wir sitzen so eingeengt,
Ach Gott, so nah an einander gezwängt,
Es bräche die Bank, es ist das best',
An einander halten wir gut uns fest.... -
Nachtigall liebt Busch und Laube,
Würmchen und der Wiese Born,
Nur auf Dächer fliegt die Taube,
Pickt sich Erbse nur und Korn.
Jedes hat so seine Weise,
Die's zum Leben haben muß:
Dichter braucht zu seiner Speise
Immer eines Mädchens Kuß.... -
Kann man's auch den Blumen wehren
Daß sie sich zur Sonne kehren?
Ja so wachsen, ja so ranken
In der Seele die Gedanken
Geliebter! Geliebter, nach dir!
Alle Blumen immer dürfen
Sonne schauen, Sonne schlürfen:
Ich nur muß dich immer meiden,
Darf mein Herz nicht schauend weiden,... -
Seit ich dich sah, träum' ich immer,
Daß ich wär ein Blütenbaum,
Alle Nacht beim Morgenschimmer
Quält mich dieser bange Traum.
Ach zu dir die Zweige neigen
Und dich grüßen kann ich nicht,
Reden will ich und muß schweigen,
Und du gehst und kennst mich nicht.
Käme doch... -
Die Trepp' hinunter geschwungen
Komm' ich in vollem Lauf,
Die Trepp' empor gesprungen
Kommt er und fängt mich auf:
Und wo die Treppe so dunkel ist,
Haben wir vielmal uns geküßt,
Und niemand hat's gesehen.
Ich komm' in den Saal gegangen,
Da wimmelt's von Gästen bunt,
... -
O Gott, ich glaubt' er grüßte mich,
Wohl dankt' ich ihm geschwinde:
Du armes Herz! er schützte sich
Doch nur den Hut im Winde.
Ich glaubt', er spräng' entgegen mir,
Ich hielt die Arm' ihm offen -
Das galt dem Freund dicht hinter mir,
Und er war sehr betroffen.
Ich...