[17] Wetterhäuschen
Mal gehts uns gut. Dann brüllt der Chor der Rache.
Die Weltenunterjocher werden wild.
Der Bizeps steigt. Der Kluge ist der Schwache.
Nur Macht ist Recht, die Mannessehne schwillt –...
[17] Wetterhäuschen
Mal gehts uns gut. Dann brüllt der Chor der Rache.
Die Weltenunterjocher werden wild.
Der Bizeps steigt. Der Kluge ist der Schwache.
Nur Macht ist Recht, die Mannessehne schwillt –...
[10] Wettlauf
Publikum ungeduldig scharrt –
Scharren lassen – hier Start –
Taschentuch? keins –
Schweiß –
5 heiß –
zum Beweis
des Nichtaufgeregtseins:
Billett Spucke kneten.
Achtung: eins!
10 Nicht mehr Zeit auszutreten –
Was? Rauchen verbeten? –
Sie da, der Dritte, weiter zurücktreten –
Soo! – Endlich...
[115] Wider den Brotwucher.
„Mann der Arbeit, aufgewacht!“
Ob du wirkst in Hütt’ und Schacht,
Ob der Webstuhl dich ernährt,
Auf zum Kampf für Heim und Herd!
5 Schaff dir...
[75] Wider die Reaktion
Der Junker schmeichelt, lockt und lügt,
Und seiner Pfeife folgt der Bauer;
Man hat sich rechts und links gefügt –
Wir sind die letzte hohe Mauer.
5 So schafft, wenn ihr euch selber...
Widerspruch der Liebe.
Sonnett.
Die Sonne sank, und Filomelens Lieder
Verhallten sanft im jungen Blüthenhain,
Amande stimmt’ in ihre Lieder ein,
Und Echo sang sie an der Quelle wieder.
5 „Dein Lied spricht Schwermuth „rief ich“ diese Hyder
Besiegt ein Kuß, — o lerne glücklich seyn.“
Sie sah beschämt auf ihren Busen nieder,
Sie...
[133] Wie’s kommen kann.
Im Reich des Zaren brütet
Es dumpf und unheilschwer,
Vor unsern Blicken schreitet
Die Nemesis einher. –
5 Und wenn es jetzt verworren...
Wie der Mond sich leuchtend dränget
Durch den dunkeln Wolkenflor,
Also taucht aus dunkeln Zeiten
Mir ein lichtes Bild hervor.
5 Saßen all auf dem Verdecke,
Fuhren stolz hinab den Rhein,
Und die sommergrünen Ufer
Glühn im Abendsonnenschein.
Sinnend saß ich zu den Füßen
10 Einer Dame, schön und hold;
In ihr...
Wie des Mondes Abbild zittert
In den wilden Meereswogen,
Und er selber still und sicher
Wandelt an dem Himmelsbogen:
5 Also wandelst du, Geliebte,
Still und sicher, und es zittert
Nur dein Abbild mir im Herzen,
Weil mein eignes Herz erschüttert.
Wie die Nelken duftig athmen!
Wie die Sterne, ein Gewimmel
Goldner Bienen, ängstlich schimmern
An dem veilchenblauen Himmel!
5 Aus dem Dunkel der Kastanien
Glänzt das Landhaus, weiß und lüstern,
Und ich hör’ die Glasthür klirren
Und die liebe Stimme flüstern.
Holdes Zittern, süßes Beben,
10 Furchtsam zärtliches...
Wie die Tage macht der Frühling
Auch die Nächte mir erklingen;
Als ein grünes Echo kann er
Bis in meine Träume dringen.
5 Nur noch mährchensüßer flöten
Dann die Vögel, durch die Lüfte
Weht es sanfter, sehnsuchtwilder
Steigen auf die Veilchendüfte.
Auch die Rosen blühen röther,
10 Eine kindlich güldne Glorie
...