• [59] Eines Tages.

    Durch die silberflimmernden Gardinen,
    Über rote Blumen floß ins Zimmer
    Immer-immerfort die Sommersonne;
    Am Piano saß das blonde Mägdlein;
    5 Unter seinen rosenzarten Fingern
    Sprangen...

  • [100] Eines Vaters Wehklage.
    (Nach dem Englischen des John Prince. *)[1]

         Hell schien der Mond, und seinen blassen Schimmer
    Ausweinend in mein kümmerliches Zimmer,
    Verlieh er...

  • [9] Eingang

    Wer du auch seist: am Abend tritt hinaus
    aus deiner Stube, drin du alles weißt;
    als letztes vor der Ferne liegt dein Haus:
    wer du auch seist.
    5 Mit deinen Augen, welche müde...

  • [14]

     Im Collosseum.

     1.

    Eingetreten und schon fluthet’s
    Von Gestalten um mich her,
    Aug’ und sinnberückend gluthet’s
    Rings, ein flirrend Farbenmeer!
    5...

  • [225] Einigkeit.

    1842.
    (Bei Gelegenheit des Hamburger Brandes.)

    Kein Jubel mehr! die Freude sei bemeistert
         Ob deutschen Sinn’s und deutscher Einigkeit;
    Es gilt nicht viel, wenn sich ein Volk begeistert...

  • [62] Einkehr

    Du stille Friedhofmauer,
    Scheu tret’ ich bei dir ein.
    Willst du nicht meiner Trauer
    Schirmende Heimat sein?

    5 In deinem tiefen Frieden
    In deinem kühlen Schoß
    Wird allen Ruh’ beschieden,...

  • Aus der natur belebten tempelbaun
    Oft unverständlich wirre worte weichen ·
    Dort geht der mensch durch einen wald von zeichen
    Die mit vertrauten blicken ihn beschaun.

    5 Wie lange echo fern zusammenrauschen
    In tiefer finsterer geselligkeit ·
    Weit wie die nacht und wie die helligkeit
    Parfüme färben töne rede tauschen.

    Parfüme giebt es...

  • Einladung.
    Sonnett.

         Komm o mein Freund! weil noch die Rosen glühn,
    Komm, daß ich, bei des Weinstocks goldner Thräne,
    Die heitre Stirn reit Rebenlaub dir kröne,
    Noch eh der May und seine Wonne fliehn.
    5      Bald welkt der Hain, bald wird die Flur verblühn;
    Die Nachtigall verlernt die süßen Töne
    Und mit dem Lenz sehn wir die zarten...

  • Jeder kann sich die Welt betrachten
    Zur Lenzfeier auf seine Weise,
    Aber das Winterfest Weihnachten
    Ist gemacht für Familienkreise.

    Da nun solch einen Kreis du missest,
    Sei geladen in meinen frommen,
    Daß du unter den Kindern wissest,
    Wozu Christ in die Welt gekommen.

    Laß dich nicht reun die wenigen Meilen,
    Durch Windweben ein...

  • Meine schwester mein kind!
    Denk dir wie lind
    Wär es dorthin zu entweichen!
         Liebend nur sehn ·
    5      Liebend vergehn
    In ländern die dir gleichen!
         Der sonnen feucht
         Verhülltes geleucht
    Die mir so rätselhaft scheinen
    10      Wie selber du bist
         Wie dein auge voll list
    Das glitzert mitten im weinen....