• [45] Dolor Tyrannus.

    Und Dolor Tyrannus also sprach:
    „Ihr lieben Aerzte, gemach, gemach,
    Immer enger wollt Ihr mich umziehn
    Mit Opium, Morphium, Cocaïn,
    5 Immer reicher stellt sich Euch zur Wahl
    Aether,...

  • Als don Juan den Styx befahren sollte
    Und Charon seinen obolus bekam:
    Ein düstrer bettler dessen auge rollte
    Mit starkem rächer-arm die ruder nahm.

    5 Die frauen stöhnten unterm schwarzen himmel
    Die brüste schlaff die kleider aufgelöst ·
    So wie von opfertieren ein gewimmel
    Das ein gedehntes brüllen von sich stösst.

    [...

  • [85] DON JUANS AUSWAHL

    Und der Engel trat ihn an: Bereite
    dich mir ganz. Und da ist mein Gebot.
    Denn daß einer jene überschreite,
    die die Süßesten an ihrer Seite
    5 bitter machen, tut mir not.
    Zwar...

  • [84] DON JUANS KINDHEIT

    In seiner Schlankheit war, schon fast entscheidend,
    der Bogen, der an Frauen nicht zerbricht;
    und manchmal, seine Stirne nicht mehr meidend,
    ging eine Neigung durch sein Angesicht

    ...
  • [37] DON QUIJOTE

    Die Winde ziehen weiter
    Und sind auf einmal wieder da,
    Sind wütend, lau oder heiter
    Dir wieder nah.

    5 Wie jede Wolke — die gelbe,
    Die graue, die rosige — wiederkehrt...

  •      „Donna Clara, Donna Clara!
    Heißgeliebte langer Jahre,
    Hast beschlossen mein Verderben,
    Hast beschlossen ohn’ Erbarmen.

    5      Donna Clara, Donna Clara!
    Ist doch süß die Lebensgabe!
    Aber unten ist es grausig,
    In dem dunkeln, kalten Grabe.

         Donna Clara! Freu’ dich, morgen
    10 Wird Fernando, am Altare,
    Dich als...

  •      In dem abendlichen Garten
    Wandelt des Alkaden Tochter;
    Pauken- und Trommetenjubel
    Klingt herunter von dem Schlosse.

    5      „Lästig werden mir die Tänze
    Und die süßen Schmeichelworte,
    Und die Ritter, die so zierlich
    Mich vergleichen mit der Sonne.

         „Ueberlästig wird mir Alles,
    10 Seit ich sah, bei’m Strahl des Mondes,...

  • [40] DORFSONNTAG

    Im Wirtshaus auf den blanken Dielen
    schwingt sich die Jugend frisch und laut,
    des Burschen Hand, so hart von Schwielen,
    drückt die des blonden Mädchens traut;
    5 [...

  • [107] Doris an Damon.

    Ich glaube dir:
    Du schwörest mir,
    Mir ewig treu zu seyn!
    Kann ich wohl mehr begehren?
    5 Doch auch mein Herz bleibt ewig dein;
    Dies schwör ich dir,
    Mein Damon, hier;...

  • [52] Doris im Nachtkleide.

    Artges Mädchen! schämst du dich,
    Daß ein leichtes Kleid dich decket?
    Schäm dich! daß darhinter sich
    Zu viel Schönheit noch verstecket!

    5 Sah man einen Palatin
    Auf...