• [89] Der Irrthum.

    Ja, liebe Mutter, ihr habt Recht,
    Daß ich der Männer falsch Geschlecht,
    Wie ihr verlangt, zu hassen schwur:
    Doch da ich schwur, da kannt ich meine Vettern nur:
    5 Da glaubt ich, alle Männer...

  • [42] DER JÜNGLING IN DER LANDSCHAFT

    Die Gärtner legten ihre Beete frei,
    Und viele Bettler waren überall
    Mit schwarzverbundnen Augen und mit Krücken –
    Doch auch mit Harfen und den neuen...

  • [55] DER JÜNGLING UND DIE SPINNE

     DER JÜNGLING
         (vor sich mit wachsender Trunkenheit):
    Sie liebt mich! Wie ich nun die Welt besitze,
    Ist über alle Worte, alle Träume:
    Mir gilt es...

  • Der Junggesell und der Mühlbach.

                   Gesell.

    Wo willst du klares Bächlein hin,
    So munter?
    Du eilst mit frohem leichtem Sinn
    5 Hinunter.
    Was suchst du eilig in dem Thal?
    So höre doch und sprich einmal!

                   Bach.

    Ich war ein Bächlein, Junggesell;
    10 Sie haben
    Mich so gefaßt, damit ich schnell,...

  • Der Junggesell
    und
    der Mühlbach
    Altdeutsch.

    Gesell.
         Wo willst du klares Bächlein hin,
    So munter?
    Du eilst mit frohem leichtem Sinn,
    Hinunter.
    5 Was suchst du eilig in dem Thal?
    So höre doch und sprich einmal!

    Bach.
         Ich war ein Bächlein, Junggesell,
    Sie haben
    Mich so gefaßt damit ich...

  • [111] DER JUNGGESELLE

    Lampe auf den verlassenen Papieren,
    und ringsum Nacht bis weit hinein ins Holz
    der Schränke. Und er konnte sich verlieren
    an sein Geschlecht, das nun mit ihm zerschmolz;
    5 ihm schien,...

  • Der Chäfer fliegt der Jilge zue,
    es sizt e schönen Engel dört!
    er wirthet gwis mit Bluemesaft,
    und ’s chostet nit vil, hani g’hört.

    5

         Der Engel seit: „Was wär der lieb?“ –

    „Ne Schöpli Alte hätti gern!“ –
    Der Engel seit: „Sell cha nit sy,
    sie hen...

  • [120] DER KÄFERSTEIN

    Sind nicht Sterne fast in deiner Nähe,
    und was gibt es, das du nicht umspannst,
    da du dieser harten Skarabäe
    Karneolkern gar nicht fassen kannst

    5 ohne jenen Raum, der ihre Schilder...

  • DER König Abend weiß sich schwach
    Und satt und ihm geschieht:
    Er schenkt sein Gold dem jungen Bach,
    der einem Hirtensingen nach
    5 in Menschenlande zieht.

  • Der König auf dem Thurme.

    Da liegen sie alle, die grauen Höhn,
    Die dunkeln Thäler, in milder Ruh;
    Der Schlummer waltet, die Lüfte wehn
    Keinen Laut der Klage mir zu.

    5 Für Alle hab’ ich gesorgt und gestrebt,
    Mit Sorgen trank ich den funkelnden Wein;
    Die Nacht ist gekommen, der Himmel belebt,
    Meine Seele will ich erfreun.

    O du...