• Gefall' ich dir am Ende —?
    Das tut mir herzlich weh.
    Laß deine lieben Hände
    von mir — und geh — und geh — —.

    Magst einen andern kosen
    und mit ihm glücklich sein —
    Mich harten, heimatlosen,
    mich laß allein — allein —.

    Sieh mich doch an, du Kleine:
    Die...

  • Am Abendhimmel standen die Sterne,
    der Glocken betendes Dämmerlied
    schlich sehnsuchtstraut aus träumender Ferne.
    Die Grillen schrillten am Wegesrand,
    zwei Menschen gingen durchs hohe Feld —
    sie hielten einander an der Hand.
    — — — — — — — — — — — — — — —

    Der Herbststurm rüttelte durch das...

  • Schweige still und erkenne:
    Niemand ist dein Genoß.
    Willst du der Stunde zürnen,
    weil sie vorüberfloß?

    Hat dich ihr Licht auch verlassen,
    war es doch einmal nah'.
    Lerne in Demut danken,
    daß ein Wunder geschah.

    Träumen magst du und sinnen
    bauen und hoffen...

  • Wer einmal tief aus dem Innern geweint
    und aus jubelnder Brust gelacht,
    der versteht den Tag, wenn die Sonne scheint,
    und die raunenden Schauer der Nacht.

    Und wer einen Sonnenstrahl blinken sah
    in Augen noch tränenfeucht —
    der weiß: Es gibt keine lastende Nacht,
    die nicht einem Morgen weicht...

  • Ungesagte Worte sind,
    die nur Wunsch und Wahn geblieben,
    wie ein ungebornes Kind,
    das wir sehnend lieben —

    Seele, welche Form nicht fand,
    heiße Bäche, welche rinnen
    ungetrennt und ungebannt
    tief nach innen. — (S. 16)...

  • Und daß es wieder ein Nachher gibt —!
    Diese fragenden Räume und leeren Zeiten
    und die plötzlich verzerrten anderen Seiten
    an allem, was man um eines geliebt!

    Daß man wieder steht an verschlossenen Pforten
    und Hunger leidet im Überdruß —
    Oh, daß man nachher noch leben muß
    mit dem grellen Hohn...

  • Ich habe die Sonne gefragt:
    "Was wirst du mir heute geben?"

    Wach' auf! Wach' auf! Es tagt!
    Schaffen sollst du und leben
    und fragen nicht!

    Ich habe die Vögel gefragt,
    die mir das Taglied singen:
    "Was wollt ihr mir heute bringen?"

    Wir haben es uns erjagt...

  • So beginnen Ewigkeiten — —

    Wenn von herbstdurchbebten Bäumen
    still die Blätter niedergleiten,
    wenn in blauen Sehnsuchtsweiten
    eines Vogels Lied verweht — —
    Wenn ich tief in deinen Augen
    deine reine Seele grüße
    und wir dann im Sonnensinken
    wortlos betend heimwärts schreiten — —...

  • Führte zu dir mich des Zufalls Spiel,
    oder war es ein Gott mit Willen und Ziel?
    Ich mag nicht fragen; ich weiß es nicht.

    Doch in meiner Stube war so viel Licht,
    als wär’ von den Abendwolken allen
    die rosigste just herniedergefallen,
    und es war ein Klingen fern und nah’,
    und eine längst...

  • Senke mir die Rosenkrone
    tief in meine Stirne. —

    Sehnsucht ließ zu dir mich finden
    und den fernen, müdgetäuschten,
    lieben, dummen Kinderglauben
    hast du wachgerufen —
    du — —
    wie zuweilen noch die Sonne
    eine Apfelblüte zaubert
    spät im Herbst.

    Oh...